Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns jeden Tag einen neuen Impuls geben:
Samstag, 25. April
Wenn ihr meine Gebote haltet, bleibt ihr in meiner Liebe, so wie ich meines Vaters Gebote gehalten habe und bleibe in seiner Liebe. Das habe ich euch gesagt, auf dass meine Freude in euch sei und eure Freude vollkommen werde. (Johannes 15, 10 – 11)
Das klingt doch schön: Jesu Gebote halten, in seiner Liebe bleiben, Freude erfahren. Die Worte kommen so eingängig daher, aber ich nehme eine nicht so kleine Herausforderung wahr: Was für Gebote spricht Jesus hier eigentlich an? Wenn Sie im Kapitel weiterlesen, finden Sie: „Das ist mein Gebot, dass ihr einander liebt, wie ich euch liebe.“ Wie sehr liebt uns Jesus? So sehr, dass er sein Leben für uns dahin gegeben und Folterqualen ausgestanden hat. Wer könnte von sich sagen, dass er seinen Nächsten mit einer solch hingebungsvollen Liebe liebt? Die Messlatte ist herausfordernd, aber gut, nur wenn ich für mich spreche: deutlich zu hoch. Gut, denn: Wie wäre es, wenn auch nur wir Christen unsere Nächsten auf diese Weise lieben würden? Das wäre schon eine Liebesrevolution. Es wäre für so viele gesorgt. Es wären so viele mit genügend Liebe versorgt. Wenn da nicht die Grenzen unserer, jedenfalls meiner, Liebesfähigkeit wären. Aber wie kann es dann gehen, dass wir in Jesus bleiben und seine Liebe erfahren? Auch dazu sagt Jesus etwas im gleichen Kapitel des Johannesevangeliums: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt Ihr nichts tun.“ Es ist Jesus selbst, der diese Liebe in mir wirkt. Er hält mich und versorgt mich, wie der Weinstock seine Rebe versorgt. Er verlangt gar nicht diese Liebesbereitschaft von mir, sondern stellt klar: Ohne mich könnt ihr nichts tun. Also halten wir still, lassen uns durchströmen und geben weiter, was uns geschenkt ist.
Pfarrerin Kathrin Bohe
Jesus, wir sind darauf angewiesen, dass Du uns mit Saft und Kraft, mit Liebe versorgst. Bitte füll uns ganz an, damit wir weitergeben können von deiner Liebe und die Welt ein liebevollerer Ort wird. Amen.
Als Bibellese ist für heute 1. Petrus 1, 17 – 21 vorgesehen.
„Noch nie“ – ein wunderschönes Lied von Johannes Hartl, das die Liebe Gottes besingt und was sie in uns bewirkt: