Auf den ersten Blick sieht man die beiden Tauffenster in unserer Martin-Luther-Kirche nicht, zumindest nicht vom Kirchenschiff aus. Und doch können sich diese sehen lassen. Sie wurden 1984 bei der Neugestaltung des Chorraums eingebaut, sollten doch dort um den neuen dreifüßigen Taufstock herum Taufgottesdienste gefeiert werden.
Entworfen wurde die Glasmalerei vom Ulmer Künstler Günther Späth (1921-1991), der auch das Fresko und das Eingangsportal der Erlöserkirche in Offenhausen, das Eingangsrelief an der Andreaskirche in Ludwigsfeld sowie die beiden Eingangsportale der Petruskirche in Neu-Ulm gestaltet hatte.
Das linke Fenster setzt Worte aus Psalm 1 ins Bild: „Wohl dem, der seine Lust hat an der Weisung des HERRN und sinnt über seiner Weisung Tag und Nacht. Der ist wie ein Baum, an Wasserbächen gepflanzt: Er bringt seine Frucht zu seiner Zeit, und seine Blätter welken nicht. Alles, was er tut, gerät ihm wohl.“ (Verse 1-3)
Das zweite Bild symbolisiert die Taufe Jesu im Jordan, wenn es im Evangelium nach Markus heißt: „Als Jesus aus dem Wasser stieg, sah er, dass der Himmel aufriss und der Geist wie eine Taube auf ihn herabkam. Und eine Stimme aus dem Himmel sprach: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen.“ (1,16-17)
Durch die Taufe gilt auch uns die himmlische Zusage: Du bist meine geliebte Tochter / mein geliebter Sohn in Jesu Namen; an dir habe ich Wohlgefallen. Die Zehn Gebote, die ja vor unserer Kirche als Stelen aufgestellt sind, sind uns Gottes Weisung. Wie ein Baum gepflanzt an Wasserbächen soll so unser Leben Früchte bringen.
Jochen Teuffel