Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns einen neuen Impuls geben:
Freitag, 09. Dezember
Fürwahr, er trug unsere Krankheit und lud auf sich unsre Schmerzen. Wir aber hielten ihn für den, der geplagt und von Gott geschlagen und gemartert wäre. Jesaja 53,4
Dieses Wort aus dem Propheten Jesaja wurde von Beginn an auf Jesus übertragen. Warum ist das so?
Es ist schon interessant, wen genau Jesaja vor Augen hatte, lässt sich nicht mehr ergründen. Mir gefällt die Vorstellung, dass auch er auf einen gewartet hat, der das Volk rettet und alle Schuld und alles Schwere auf sich nahm. Das Bild, das er hier entwirft, passt unglaublich gut zu Jesus. Als Jesus am Ende seines irdischen Lebens starb, haben bestimmt viele in ihm einen Versager gesehen. Gefoltert wurde er: Durch die Schläge, durch die Erniedrigung – natürlich durch die Kreuzigung. Wo ist das wunderbare Reich Gottes hin, das er angekündigt hatte? Nach menschlichem Ermessen ist es vorbei.
Nach menschlichem Ermessen findet aber Vieles nicht statt: Weihnachten nicht – denn wie könnte Gott Mensch werden? Karfreitag nicht – wie könnte einer unsere Schuld und Krankheit auf sich nehmen? Ostern nicht – wie könnte einer von den Toten auferstehen?
Aber hier geht es nicht um menschliches Ermessen, es geht um das, was Gott mit seiner Welt vorhat und in seiner Welt bewirken will. Er will uns nahe kommen und nahe sein. Er will Mensch sein. Er will uns von unseren Schmerzen befreien – dafür braucht es den Einen.
Pfarrerin Kathrin Bohe
Jesus, danke, dass Du den Weg gegangen bist, der uns zu Dir führt und zu Deinem Vater. Hilf, dass wir annehmen können, was Du getan hast. Amen
Ökumenische Bibellese: Jesaja 12, 1 – 6
Lied: King of kings https://www.youtube.com/watch?v=Of5IcFWiEpg