Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns einen neuen Impuls geben:
Sonntag, 23. April
Meinst du, dass sich jemand so heimlich verbergen könne, dass ich ihn nicht sehe?, spricht der HERR. Bin ich es nicht, der Himmel und Erde erfüllt? Jeremia 23,24
„Gott sieht alles“ hieß es früher bei mancher Kindererziehung. Ob das in jedem Fall Angstmache gewesen ist, weiß ich nicht zu beurteilen. Dass Gott jeden von uns im Blick hat, ist für mich weniger eine persönliche Drohung als vielmehr eine Hoffnung für die Welt. So viel Unheil geschieht im Verborgenen, wo Täter und wohl auch Täterinnen ohne Bestrafung davonzukommen scheinen. Weil menschliche Unrecht jedoch zum Himmel schreit, werden Übeltäter schlussendlich nicht ihrer Verantwortung vor Gott entgehen. „Warum hast du das getan?“ Dieser Frage, die Gott an Adam und Eva wie auch an Kain gerichtet hat (Genesis 2,13; 4,10), wird kein Mensch entgehen können.
Vor Gott gibt es keine Heimlichkeiten und auch kein Entkommen (vgl. Psalm 139,7-12). Die gute Nachricht am Sonntag Miserikordias Domini ist, dass uns Jesus Christus, der Gute Hirte, finden wird. Egal wo wir uns befinden und möglicherweise selbst nicht weiterwissen, Christus findet zu uns. Und wenn ich mich als Verlorengegangene selbst entdecken, gilt Jesu Freudenruf meinem Leben: „Freut euch mit mir; denn ich habe mein Schaf gefunden, das verloren war.“ (Lukas 15,6)
Jochen Teuffel
Herr Jesus Christus, Dein Wort spricht unser Leben an. Du bist der gute Hirte. Auferstanden aus dem Grab schenkst Du ewiges Leben mit Dir. Lass uns den Glauben an Dich finden – auch durch Zweifel hindurch. Leite uns auf unserem Lebensweg durch dunkle Täler und über lichte Höhen. Halte uns in deiner Gemeinschaft, der Du mit dem Vater und dem Heiligen Geist lebst und regierst von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Als heutige Bibellese ist Psalm 23 vorgesehen.
Zum Abschluss das Lied „Wunderbarer Hirt“ zum Anhören.