Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns einen neuen Impuls geben:
Montag, 24. Juli
Ich bin der gute Hirte und kenne die Meinen und die Meinen kennen mich. Johannes 10,14
Vor ein paar Tagen rief ich meinen Mann am Handy an. Er war beim Einkaufen und mir war noch etwas eingefallen, was er mitbringen könnte. Nach kurzer Zeit meldete sich eine Stimme, aber es war nicht die Stimme meines Mannes! Im Bruchteil einer Sekunde war mir sofort klar, zu wem sie gehörte. Kurz kontrollierte ich, ob ich nicht doch aus Versehen eine andere Nummer gewählt hätte, aber es war schon die richtige gewesen.
Mit einem schmunzeln im Gesicht fragte ich : „Na du, auch beim Einkaufen?“ die Antwort war nur ein kurzes „Warum?“ aber er hatte keine Chance, ich hatte ihn bereits identifiziert, seine Stimme war mir einfach zu vertraut… „Hallo Sven, hast du Papa zufällig beim V-Markt getroffen?“ Er lachte.
Es gibt Menschen die erkennt man sofort, an der Stimme, am Gang, am Aussehen. Selbst in größeren Menschenansammlungen. Aber erkennen ist nicht gleich kennen.
Man sieht sie, aber man registriert sie nur so am Rande.
Und manche Menschen mag man, da freut man sich und hält mal ein Schwätzchen oder winkt und lächelt sich zu.
Aber manche Menschen liebt man, da kann man nicht einfach so vorüber gehen, da macht das Herz einen kleinen Hüpfer, wenn man sie sieht.
Und genau das meint Jesus hier. Es ist etwas mehr als nur ein bischen kennen. Es ist ein Kennen mit Herz.
Jesus kennt die Seinen. Er sieht sie und er kennt ihren Namen! Er hat schließlich ALLES für sie gegeben!
Wen er liebt, den liebt er vollkommen, ohne wenn und aber! Wen er kennt, den kennt er durch und durch!
„…und die Meinen kennen mich“, sagt Jesus hier noch.
Ist das so? Ich denke auch das kann nur über das Herz geschehen, denn es ist ja eben nicht so einfach jemanden richtig kennenzulernen, den man nicht sieht, über den man zwar in der Bibel lesen kann und von dem dort berichtet wird, aber der doch für unseren Verstand immer irgendwie fremd bleibt.
Es ist das Herz, das sich öffnen muss und mit ihm öffnen sich Augen und Ohren für etwas unbegreifliches.
Die Liebe zu diesem Mann aus Nazareth kann ein Herz zum überlaufen bringen. Man kann ihn lieben und kennen, den guten Hirten, ohne es wirklich erklären zu können.
Berit Knorr
Jesus, du bist der gute Hirte, der seine Schafe kennt und liebt. Ich gehöre gerne zu deiner Herde und ich möchte dich immer besser kennenlernen. Ich weiß du liebst hörst und siehst mich. Lass mich auch deine Stimme immer besser hören und verstehen, denn es gibt nichts schöneres als mit dir durchs Leben zu gehen.
Amen
Liedvorschlag: Gewagte Liebe https://youtu.be/eDTQBy11uZs