Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns einen neuen Impuls geben:
Montag, 13. November
Jesus spricht: Sie werden meine Stimme hören, und es wird eine Herde und ein Hirte werden. Johannes 10,16
Wir haben leider keine Schafe, aber Hühner haben wir. Hühner gelten im allgemeinen ja auch als nicht besonders klug, aber dem muss ich entschieden widersprechen. Sie haben eine individuelle Persönlichkeit und können sehr wohl unterscheiden, wer zur Herde gehört, und wer nicht.
Auch wenn viele Menschen diese Eigenschaft bei einem Tier das man lieber essen möchte, nicht gerne sieht, ist das ‚leider‘ so.
Unsere alten Hühner werden mobil und sind sehr schnell auf den Beinen, wenn sie mich hören und dann womöglich noch ein Geräusch, das sie als Essensausgabegeräusch abgespeichert haben. Auch können sie unterscheiden, ob ich mit einer Tasche aus dem Haus komme oder mit einer Schüssel die sie kennen und in der sich etwas leckeres befinden könnte.
Unsere kleine Hühner Herde erkennt also auch ihre menschlichen Herden-Mitglieder an der Stimme.
Aber wehe es kommen fremde Menschen, das mögen sie nicht so gerne, oder noch schlimmer, fremde, neue Hühner zu Herde. Das war jedes Mal ein Drama. Die armen Tierchen wurden gehackt, gepickt, vertrieben! Es dauerte jedes Mal Wochen bis ein neues Huhn in der Herde seinen Platz gefunden hatte.
Ich persönlich finde unsere Tageslosung etwas zu sehr aus dem Zusammenhang gerissen, denn eigentlich steht in Vers 16 noch mehr, nämlich:
16 Ich habe auch noch andere Schafe, die nicht in diesem Pferch sind. Auch sie muss ich herführen,
und sie werden auf meine Stimme hören; und alle werden eine Herde mit einem Hirten sein.
Damals waren die Menschen schockiert! Was? Da kommen noch Menschen zur Herde die nicht zu unserer Religion gehören? Das kann nicht sein! Wir sind doch Gottes auserwähltes Volk! Und sie waren sogar so wütend, dass sie Jesus für diese Aussage umbringen wollten.
Wie ist denn das bei uns? Sind wir offen für Neuankömmlinge die Interesse an unserem Glauben haben? Sind wir bereit Ihnen von unserem Glauben zu erzählen und sie in unsere Gemeinschaft aufzunehmen?
Oder picken wir nach ihnen und verteidigen unsere Grasbüschel auf unserer Weide?
Wir dürfen hier sein, auf unserer Weide, weil wir hier geboren wurden und Gott es so geplant hat. Welches Recht haben wir unsere Weide so zu verteidigen, dass kein Platz für Neuankömmlige ist? Oder ist es nicht unsere Aufgabe sie hier willkommen zu heißen und Ihnen von dem zu erzählen der eine Stimme hat, die einzigartig und wunderbar sanftmütig und liebevoll ist?
Erzählen wir ihnen doch von unserem Hirten, der uns mir allem versorgt was wir brauchen und der auch dafür sorgen wird, dass für alle genug zur Verfügung steht. Das ist Gottes Wille!
Berit Knorr
Gebet: Vater im Himmel schenke uns ein dankbares Herz damit wir zufrieden sind, schenke uns ein offenes Ohr, damit wir deine Stimme hören und schenke uns ein offenes Herz, damit wir neue Herdenmitglieder liebevoll aufnehmen und gerne und voller Freude von dir erzählen.
Amen
Lied: Ufer, Johannes Hartl und Freunde https://youtu.be/ceLG2vV-bG4?si=OE5isfGr9k3BtQ9X