Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns einen neuen Impuls geben:
Sonntag, 3. Dezember
Der HERR wird Zion wieder trösten. Sacharja 1,17
Eingehüllt werden in eine große, anschmiegsame Decke – so stelle ich mir Trost bildlich vor: Die eigene Seele ist nicht länger nackt und bloß Verwundungen und Befürchtungen ausgesetzt, sondern erfährt wärmende Anteilnahme und liebevolle Berührung.
Nicht alle gutgemeinten Worte, die Menschen einander zusprechen, werden als tröstlich empfunden. Trostlos erweisen sie sich, wo sie eigene Hilflosigkeit mittragen. Wer zu trösten vermag, steht nicht über allen Dingen; aber er weiß Beängstigendes wie auch Trauriges mit einer Zuversicht zu versehen. Der Trost lässt zukünftige Heilung in der Gegenwart ankommen
„Wo bleibst du, Trost der ganzen Welt, / darauf sie all ihr Hoffnung stellt? / O komm, ach komm vom höchsten Saal, / komm, tröst uns hier im Jammertal.“ Was Friedrich Spee 1622 als vierte Strophe des Adventslieds „O Heiland, reiß den Himmel auf“ gedichtet hat, ist in unserer Gegenwart angesagt. Dass Menschen, Volksgruppen und Staaten weltweit nicht zueinanderfinden, sondern sich immer wieder neu bekriegen, lässt für die Zukunft kaum hoffen. So beten auch wir für den göttlichen Trost, der menschliche Leben neu berührt und liebevoll umfasst.
Jesus, Gesalbter und Erhöhter, im Himmel regiert deine Gerechtigkeit, in deiner Gegenwart herrscht Friede. Komm in Macht und Herrlichkeit zu uns; befreie die Schöpfung aus der Gewalt des Bösen. Dir sei Ehre, Preis und Anbetung von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Als heutige Bibellese ist Psalm 117 vorgesehen.
Zum Abschluss das Lied „O Heiland, reiß den Himmel auf“ (EG 7) zum Anhören.