Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns einen neuen Impuls geben:
Mittwoch, 16. Oktober
„Besser ein Gericht Kraut mit Liebe als ein gemästeter Ochse mit Hass.“ Sprüche 15,17
Ich steh nicht so auf Kraut, zumindest nicht auf weißes. Aber Rindfleisch liebe ich in jeder Zubereitungsart, Ochse oder nicht.
Das macht unsern Vers heute ein bisschen speziell für mich, denn tatsächlich würde ich lieber Kraut essen, das mir mit Liebe angeboten wird, als Rumpsteaks von jemandem, der mich nicht leiden kann, oder mich sogar hasst. Obwohl ich das glaub ich noch nicht erlebt hab, zum Glück.
Was ist das mit dem Hass nur, warum ist „Hass und Hetze“ in den sozialen Medien schon ein geflügelter Begriff, warum lassen wir zu, dass er sich immer mehr ausbreitet? Keiner fühlt sich doch glücklich dabei, jemanden zu hassen, geschweige denn, selber gehasst zu werden.
Aber Hass ist natürlich ein gutes Mittel, um die Liebe zu zerstören, oder das zumindest zu versuchen. Und ich fürchte, er fängt ganz klein an, immer da, wo jemand sich in seinen finsteren Gedanken verliert oder dem schlechten Gerede über jemanden zuhört. Wenn man da nicht gleich gegensteuert, gerät man leicht in einen Sumpf, aus dem man nur schwer wieder rauskommt.
Und das einzige Mittel dagegen ist tatsächlich die Liebe. Weil Gott die Liebe ist, wird kein Hass der Welt sie je komplett vernichten können. Aber wenn wir dazu beitragen wollen, dass sie so richtig aufblüht bis der Hass verschwindet, dann sollten wir unser „Kraut“ großzügig verteilen und es nicht stillschweigend hinnehmen, wenn jemand versucht, böse Gedanken zu verbreiten. Wir wissen doch, wie gut sich Liebe anfühlt, lassen wir uns von niemandem einreden, sie funktioniere heute nicht mehr.
Cornelia Letting
Himmlischer Vater, Du liebst mich und das fühlt sich unglaublich gut an. Bitte hilf mir heute, auf jeden Funken Hass, der mir begegnet, ein paar Tröpfchen Deiner Liebe zu gießen. Ich will nicht zulassen, dass aus einem Funken ein Feuer wird. Amen.