Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns einen neuen Impuls geben:
Sonntag, 24. November
Was habe ich dir getan, mein Volk, und womit habe ich dich beschwert? Das sage mir! Micha 6,3
Was wäre, wenn uns Gott zur Rede stellte – nicht jeden einzelnen, sondern uns als Gesellschaft hier in Deutschland. Nicht völlig undenkbar, findet sich doch beim Propheten Micha das Volk Israel in einem Rechtsstreit mit Gott wieder: „Mein Volk, was habe ich dir angetan? Und womit habe ich dich ermüdet? Sage gegen mich aus!“ Das Volk scheint von seinem Gott genug zu haben; er ist ihnen überdrüssig geworden. Doch Gott lässt sich nicht verdrängen, meldet sich selbst zu Wort.
„Was habe ich Dir getan, Deutschland, dass Du mich nicht länger beachtest …“ In der Tat wissen viele in unserer Gesellschaft nichts mehr mit Gott anzufangen. Wenn Leistungen einem nach eigenem Anspruch zukommen und Dinge nach eigenem Gusto ausgewählt werden, scheint das Leben auch ohne Gott gut zu gehen. Vermeintliche Selbstverständlichkeiten brauchen weder Glaube noch Gebet.
Wo Gott sein Volk zur Rede stellt, ist beim Propheten Micha Unheil angesagt, das all die Selbstverständlichkeiten hinfällig werden lässt: „Um euretwegen wird der Zion umgepflügt zum Feld, und Jerusalem wird zu Trümmerhaufen und der Tempelberg zu überwucherten Höhen!“ (3,12) Ich weiß nicht, was Gott in den kommenden Jahren für uns in Deutschland vorgesehen hat. Ich hoffe und bete, dass junge Menschen und Familien sich neu auf Gott hin ausrichten können.
Jochen Teuffel
So bete ich (mit Worten Hans’ Graf von Lehndorff): Komm in unsre stolze Welt, Herr, mit deiner Liebe Werben. Überwinde Macht und Geld, lass die Völker nicht verderben. Wende Hass und Feindessinn auf den Weg des Friedens hin.
Als heutige Bibellese ist Jesaja 26,7-19 vorgesehen.
Zum Abschluss das Lied Komm in unsre stolze Welt (EG 428) zum Anhören.