Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns einen neuen Impuls geben:
Mittwoch, 12. März 2025
„Durch seine Wunden seid ihr heil geworden.“ 1.Petrus 2, 24
Wer schonmal bei uns in Vöhringen Abendmahl gefeiert hat, erinnert sich vielleicht an diesen Vers. Er kommt ursprünglich aus Jesaja 53 und wird mit anderen Versen gesprochen, während Brot und Wein ausgeteilt werden:
„Er wurde verachtet und von den Menschen abgelehnt – ein Mann der Schmerzen, mit Krankheit vertraut, … Dennoch: Er nahm unsere Krankheiten auf sich und trug unsere Schmerzen. Und wir dachten, er wäre von Gott geächtet, geschlagen und erniedrigt! Doch wegen unserer Vergehen wurde er durchbohrt… Er wurde gestraft, damit wir Frieden haben. Durch seine Wunden wurden wir geheilt! Wir alle gingen in die Irre wir Schafe…“ (V. 3 – 6; Neues Leben)
Petrus nimmt in seinem Brief darauf Bezug, um den Sklaven damals Mut zuzusprechen. Wie gut, dass er sich in Gottes Wort auskannte. Es war sicher kein Zufall, dass er diesen Satz schrieb, denn auch in den Versen davor und danach erkennt man den Zusammenhang mit Jesaja: „An seinem eigenen Körper hat er unsere Sünden an das Kreuz hinaufgetragen… Früher seid ihr umhergeirrt wie verlorene Schafe. Aber nun seid ihr zu eurem Hirten zurückgekehrt, dem Beschützer eurer Seelen.“ (V. 24 – 25, NL)
Er weist die Sklaven darauf hin, dass sie wohl auch um der guten Sache willen etwas leiden können, weil Jesus all das für sie ertragen hat. Aber das bedeutet auch, dass sie ihm – Jesus – ihr Leid klagen können, wenn es scheinbar zu viel wird. Es bedeutet, dass er versteht, wie es ihnen geht. Und es bedeutet, dass er ihre „Seelen beschützt“ (s.o.), damit sie nicht vom Weg abkommen, auch wenn das Leben schwierig ist und wenig Grund zur Freude besteht.
Wir sind in unserer Lebenswelt normalerweise weit entfernt vom Leben der Sklaven damals. Aber auch für uns wird die Zeit kommen, wo wegen unseres Glaubens unsere Freiheit oder unsere „Rechte“ eingeschränkt werden (s. Matthäus 5, 11).
Dann können wir standhaft bleiben, weil wir wissen, dass Jesus selbst schon viel mehr für uns ausgehalten hat. Und wir können ihn um Hilfe bitten, wenn es zu schwierig wird, denn er beschützt unsere Seelen.
Und vielleicht denken wir heute ganz besonders an die „modernen“ Sklaven, die es in der Welt leider immer noch gibt. Männer, Frauen, Kinder, die ausgebeutet und unterdrückt werden, damit sich andere bereichern oder ihre „Bedürfnisse“ befriedigen können.
Beten wir für sie, dass sie Jesus nahekommen und erfahren, dass er sie liebt und dass sie wertvoll sind in seinen Augen.
Cornelia Letting
Jesus, Du hast alles Leid der Welt schon auf Deinen Schultern getragen und es wurde mit Dir ans Kreuz genagelt. Wie schlimm, dass trotzdem heute noch Menschen unter anderen Menschen leiden müssen und dass Deine gesamte Schöpfung leidet, weil sie oft rücksichtslos ausgebeutet wird – erbarm Dich, Herr! Amen.