Sonntag, 15. Juni, Trinitatis
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen. 2. Korinther 13,13
Der Segensgruß, mit dem der Apostel Paulus seinen 2. Brief an die Korinther beschließt, zeigt das Herzstück unseres Glaubens. Wo Jesus uns begegnet, empfangen wir seine Gnade: Er richtet uns auf und schenkt uns ein neues Leben, das nicht vergeht und auch nicht verlorengeht. Durch ihn erfahren wir Gott nicht als Idee, sondern als liebenden Vater – Abba –, der uns als Schwestern und Brüdern im Herrn ganz nahe ist. Gottes Nähe wird zu unserem Lebensraum: Der Geist erfüllt uns mit Glauben, Hoffnung und neuer Kraft.
Trinität – auf Deutsch Dreieinigkeit Gottes – heißt: Gott ist Liebe in Beziehung. Vater, Sohn und Geist sind sich eins – nicht durch Gleichförmigkeit, sondern in inniger Liebe. Diese göttliche Einigkeit bleibt nicht bei sich: Sie zieht uns hinein. So beginnt im Glauben an den dreieinigen Gott eine neue Gemeinschaft unter Menschen – über alle Grenzen hinweg. Kirche wird zu einem Ort gegenseitiger Anerkennung und Hilfe.
Die Dreieinigkeit Gottes ist keine abstrakte Lehre, sondern Lebensverheißung: Wir leben in Gott – umgeben vom Vater, begleitet vom Sohn, erfüllt durch den Geist. Wo wir so leben, wächst eine Gemeinschaft, die den Egoismus überwindet, Liebe teilt und Hoffnung weckt. Oder, mit 1. Johannes 4,16: »Wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.«
Jochen Teuffel
Himmlischer Vater, Du unser Gott, uns Menschen hast Du auf Gemeinschaft hin geschaffen. Jesus Christus, Du unser Heiland, tritt in unser Leben ein, verbinde uns neu in Deiner Liebe. Heiliger Geist, Du unser Tröster öffne unsere Herzen füreinander, forme unsere Lippen, dass wir einträchtig bitten und Dich mit dem Vater und dem Sohn loben und preisen. Amen.
Als heutige Bibellese ist Psalm 13 vorgesehen.
Zum Abschluss Albert Freys Drei in eins zum Anhören.