Cornelias Mittwochsbrief aus Kenia, 24. September 2025

Seit 2008 lebt unser Vöhringer Gemeindeglied Cornelia Letting (geborene Halle) auf der Station Tinderet im westlichen Hochland Kenias, die vom Missionswerk DIGUNA („Die Gute Nachricht für Afrika“) unterhalten wird. So haben Cornelias biblische Besinnungen einen besonderen Erfahrungshintergrund:

Mittwoch, 24. September 2025

„In seinem Namen wird allen Völkern Umkehr verkündigt werden zur Vergebung der Sünden.“ Lukas 24,47

„Umkehr zur Vergebung der Sünden“ – wollen „die Völker“ das denn überhaupt hören? Sind nicht alle immer lauter und aggressiver der Meinung, ihr Weg wäre der richtige und umkehren müssten die anderen? Geraten wir Christen nicht auch manchmal in den Sog von Rechtfertigung und lauter Diskussion um nebensächliche Details?
Dabei ist unser Job doch „nur“, das Evangelium – die gute Nachricht – weiterzugeben: Dass Jesus Christus für uns gestorben ist und deshalb unsere Sünden vergeben sind. Und dass er auferstanden ist, damit wir auf ewig mit dem dreieinigen Gott zusammen sein können. Es gibt viele verschieden Möglichkeiten, das zu tun, jeden Tag in meinem Umfeld, bei den Menschen, die mich umgeben. „Für all dies seid ihr meine Zeugen.“, sagt Jesus (V. 48), um meint damit seine Nachfolger, also auch uns. Dazu brauchen wir nicht mit Leuten zu streiten, die uns sowieso nicht zuhören wollen. Wir brauchen niemanden zu überzeugen, dass unser Glaube richtig ist. Wir können einfach so leben, wie Jesus es uns gezeigt hat – ok., einfach ist es nicht gerade… – und mit denen reden, die neugierig werden, die mehr wissen wollen. Konzentrieren wir uns darauf und lassen den Heiligen Geist den Rest der Arbeit tun.

Seit letzter Woche ist unser Team wieder in Pokot, noch weiter im „Busch“ als letztes Mal, an einem Ort, der sich Napkut nennt. Dort gibt es einige wenige Christen, die gerne eine Kirche haben möchten, um Gottesdienste zu feiern. Sie haben uns gebeten, ihnen dabei zu helfen und deshalb sind unsere Leute jetzt dort. Sie werden eine Kirche bauen und den Menschen von Jesus erzählen. Viele von den Leuten vor Ort können weder lesen noch schreiben, sie sind Halbnomaden und ziehen mit ihren Kamel- und Ziegenherden dahin, wo gerade Futter ist. Sie freuen sich sehr an den Hörbibeln, dass „Gott“ ihre Sprache spricht, ist immer wieder faszinierend.
Sicher werden nicht alle von ihnen ein Leben mit Gott beginnen, sicher werden nicht alle durchhalten, selbst wenn sie sich mal entschieden haben. Das Leben dort ist schwierig und von vielen Traditionen und Riten geprägt. Sich dagegen zu stellen, macht einen zum Außenseiter und wer weiß, ob dieser „neue“ Gott wirklich gegen alle Flüche und Geister hilft…
Aber unsere Arbeit ist erledigt, wenn wir die „Umkehr verkündigt“ haben. Wie sich jeder letztlich entscheidet, liegt in Gottes guten Händen.
Lassen wir uns nicht entmutigen von scheinbarer Ablehnung und lautem Geschrei. Erzählen wir denen von Gottes Wort, die zuhören wollen, leben wir als Zeugen dessen, was wir erkannt haben. Und lassen wir uns bei allem von dem helfen, der allein helfen kann – Jesus: „Und nun werde ich euch den Heiligen Geist senden, wie mein Vater es versprochen hat.“ (V. 49, Neues Leben)

Cornelia Letting

„Ein Diener des Herrn darf nicht streiten, sondern er muss zu allen freundlich sein, überzeugend lehren und auch mit schwierigen Menschen Geduld haben können. Denen, die sich der Wahrheit widersetzen, soll er freundlich den richtigen Weg zeigen. Vielleicht wird Gott diese Menschen zur Umkehr bewegen, sodass sie die Wahrheit erkennen und zur Besinnung kommen.“ (2. Timotheus 2, 24 – 26, NL) – sowahr uns Gott helfe! Amen.

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Veröffentlicht in Region Iller-Roth, Tagesimpulse.