Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns jeden Tag einen neuen Impuls geben:
Montag, 29. Juni
Daniel sprach: Mein Gott hat seinen Engel gesandt, der den Löwen den Rachen zugehalten hat, sodass sie mir kein Leid antun konnten. Daniel 6,23
Diese Geschichte kennt man, die hat man schon hundert mal gehört! Sie gehört in jede Kinderbibel, in den Religionsunterricht, in jede Jungschar. Ich habe da auch gleich ein Bild vor Augen. Da sitzt Daniel in einer dunklen Grube und neben ihm sieht man Löwen, denen von einem Engel die Schnauzen zugehalten werden. In der Kinderbibel sehen die Löwen dabei fast niedlich aus und Daniel hat auch gar keine Angst. Wie Daniel sich wohl wirklich dabei gefühlt haben mag? In der Bibel erfahren wir über Daniels Gefühle leider nicht viel. Und ob er den Engel gesehen hat, oder einfach davon ausgegangen ist, dass es nur ein Engel Gottes gewesen sein konnte, der die Löwen davon abgehalten hat, ihn zu fressen, darüber können wir nur spekulieren. Und als König Darius kommt, um am Morgen nachzusehen, ob er noch lebt, da scheint er keine Eile zu haben, da heraus zu kommen! Denn als er den Satz unserer heutigen Losung sagt, steht er immer noch mitten unter den Löwen. Daniel war ein Mann, der ganz im Vertrauen auf seinen Gott lebte. Immerhin war Daniel da auch schon 80 Jahre alt und hatte sehr viel mit Gott erlebt!
Daniel hatte Gott sein Leben lang die Treue gehalten. Als junger Mann war er in babylonische Gefangenschaft geraten und bald durch seinen unumstößlichen Glauben aufgefallen. Überall war bekannt, dieser Daniel dient seinem Gott! Jetzt war er Statthalter unter Darius und ein ‚überragender Geist herrschte in ihm‘, er war für seinen scharfen Verstand bekannt. Aber Neid und Missgunst hatten ihn in die Grube der Löwen gebracht.
Mich fasziniert, dass sich Daniel immer treu zu Gott bekannte. In einem fremden Land, in dem andere Götter verehrt wurden, in dem man mit einem anderen Glauben misstrauen weckte, hielt er an seinem Gott fest. Selbst unter der Androhung von Strafe! Und er vertraute Gott!
Was können wir jetzt von Daniel lernen? Echte Löwen begegnen uns ja nur selten, außer im Zoo, aber da stehen wir auf der anderen Seite des Zaunes und die Löwen sind satt…
Wie sieht Ihre Löwengrube aus? Wo lauern Ihnen hungrige Löwen auf und wo werden Sie gegen ihren Willen hineingeworfen? Bei dem einen ist es eine Krankheit, beim Anderen die Arbeitsstelle, Beziehungsprobleme, und so weiter! Daniel wusste, dass Gott ihn nicht im Stich lassen würde. Sein Vertrauen in Gott war grenzenlos! Lassen Sie sich von der Geschichte ermutigen! Gott geht mit, oder schickt einen Engel, der Sie begleitet.
Nicht alle Löwen werden verschwinden oder unschädlich gemacht, aber: Gott lässt Sie nicht im Stich! Und das macht Mut!
Berit Knorr
Lieber Vater im Himmel, du kennst meine ‚Löwen‘,ich möchten sie dir anvertrauen. Du bist stärker, du bist größer als sie! Mit dir kann ich ihnen mutig begegnen! Ich bin nicht allein und auf mich gestellt, sondern du gehst mit mir und du schenkst mir deinen Frieden, der höher ist als alle Vernunft, dafür danken ich dir. Amen
Als heutige Bibellese ist 1. Könige 11,1- 13 vorgesehen.
Liedvorschlag: Lege deine Sorgen nieder , von Sefora Nelson https://youtu.be/qhMjqDhT26k