Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns jeden Tag einen neuen Impuls geben:
Mittwoch, 7. Juli
« Ich will auch hinfort mit diesem Volk wunderlich umgehen, aufs Wunderlichste und Seltsamste, dass die Weisheit seiner Weisen vergehe. » Jesaja 29,14
Gott ist mit seinem Volk schon oft wunderlich umgegangen, wie z.B. die Geschichte von der Flucht durch das Schilfmeer eindrücklich erzählt. Er hat seinem Volk gezeigt, dass er zu ihm steht. Heute wissen wir durch die Naturwissenschaften um vieles mehr, was für die Menschen damals ehrfurchtsvolles Staunen war.
Wir können es aber nachvollziehen, wenn uns in besonderen Situationen plötzlich so etwas wie « ein Licht aufgeht ». Es ist ein befreiendes Aha-Erlebnis, dass ich « Ein-sicht »bekomme in etwas, was ich vorher nicht gesehen habe. Wunder wären dann besondere Schlüssel-Momente, die unser Leben im Glauben durchsichtig machen für Gottes Wirklichkeit. Denn Gott will auf seine Weise für uns erfahrbar werden.
Hingegen verwirft Jesaja die Weisheit der Weisen und erklärt es im vorangegangenen Vers 13 damit, dass sein Volk Gott nur mit seinen Lippen ehrt. Ihr Herz ist fern von ihm und sie fürchten ihn nur nach Menschengeboten, die man sie lehrt.
Paulus hat in seinem Wort vom Kreuz diesen Vers des Jesaja aufgenommen und ihn weitergeführt. Ihm genügt Jesus, der mit seinem Tod am Kreuz aller menschlichen Weisheit widersprochen hat. Denn Gott hat seinen geliebten Sohn nicht vor dem Tod gerettet, sondern ihn – für den menschlichen Verstand nicht nachvollziehbar – in grausamer Weise sterben lassen.
So macht das Kreuz unsere oft einfachen Vorstellungen, die wir von Gott haben, zunichte. Er ist « der ganz andere Gott », wie Karl Barth es ausgedrückt hat. Denn Gott macht den Tod, der das Ende unseres vergänglichen Lebens ist, zu einem Neubeginn von Leben. So entsteht am Kreuz bis heute das Wunder des christlichen Glaubens.
Susanne Scharrer
Unbegreiflicher Gott, oft wundere ich mich über das, was in meinem Leben geschieht. Ich treffe Entscheidungen und die werden hinfällig, weil etwas « dazwischen » kommt.. Im Nachhinein merke ich, es ist gut so. Danke, dass du mich nicht aus dem Blick lässt. Amen
Bibellese: 1. Könige 17,7-16