Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns jeden Tag einen neuen Impuls geben:
Montag, 21. September
Jesus betet: Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt nimmst, sondern dass du sie bewahrst vor dem Bösen. Johannes 17,15
Jesus und seine Jünger hatten gerade gemeinsam das Passahfest gefeiert und seine Verhaftung stand unmittelbar bevor. Hier betet Jesus noch einmal für seine Jünger und letztendlich auch für alle Menschen die sich jemals für eine Nachfolge entscheiden werden.
Jesus betet hier: Ich bitte nicht, dass du sie aus dieser Welt nimmst.
Gott soll die Jünger Jesu also nicht aus der Welt herausnehmen. Sie sollen im Gegensatz zu Jesus, der kurz danach gekreuzigt wird, auf der Erde bleiben, denn sie haben noch eine wichtige Aufgabe zu erfüllen.
Sie müssen das, was Jesus auf der Welt begonnen hat noch weiterführen. Sie müssen dazu beitragen, dass die frohe Botschaft von Jesus noch viele andere Menschenherzen erreicht. Letztendlich hat das bis zum heutigen Tag auch Auswirkungen auf uns.
Weiter betet Jesus,“ sondern dass du sie bewahrst vor dem Bösen.“Dazu müssen wir vielleicht erst einmal klären, was das Böse ist. Wie wir wissen, hatten die Jünger nach Jesu Tod kein sorgenfreies Leben. Sie haben einerseits Hass, Verfolgung, Misshandlung und Gefängnis erlebt, andererseits sind sie aber auch bewahrt worden, haben Wunder und Führung erlebt, sind versorgt worden. Wurden sie dann gar nicht vor dem Bösen, also vor allem bewahrt, so wie wir das vielleicht verstehen würden?
Früher dachte ich, wenn man Christ ist, dann kann einem nichts mehr passieren. Dann bleibt man gesund, oder wird geheilt und große Schicksalsschläge bleiben einem erspart. Aber das stimmt nicht. Wenn wir Christen sind widerfahren uns die gleichen Dinge wie allen anderen Menschen auch. Worin besteht nun die Bewahrung vor dem Bösen?
Das Böse ist für mich der „Versucher“. Es ist der oder das, was mich von Gott abbringt, das mich ablenkt, das mir vorgaukelt alles andere wäre wichtiger, und eigentlich brauche ich ihn auch gar nicht mehr.
Das wäre für mich wirklich das Schlimmste, denn das würde für mich bedeuten, dass ich in den Stürmen des Lebens alleine wäre, dass ich keinen mehr an meiner Seite habe, der den Überblick hat und der mich auf eine Art und Weise tröstet, wie nur er es kann. Und wo verbringe ich dann die Ewigkeit? Wer schließt mich in die Arme, wenn mein irdisches Leben hier zu Ende geht?
Ich bin also einerseits auf dieser Welt, damit ich anderen von meinem Glauben erzählen kann, damit andere von Gott hören, neugierig werden und vielleicht selbst eine persönliche Beziehung zu unserem Vater im Himmel und zu Jesus beginnen. Und andererseits habe ich Jesus, der mir hilft, dass ich vor dem Bösen bewahrt werde, dass mir vielleicht dann doch so manches erspart bleibt und dass ich in seiner Hand geborgen bleibe.
Berit Knorr
Jesus, du hattest damals schon alles im Blick, du wusstest, was kommen würde. Bis heute ist glauben ein Kampf. Die Ablenkungen die wir momentan erfahren sind so groß wie nie. Ständig sind wir beschäftigt oder werden von Medien und Konsum gefangen genommen. Hilf uns bitte dran zu bleiben an dir und gib uns Mut und Gelegenheit anderen von dir zu erzählen.Amen
Als heutige Bibellese ist 2. Korinther 7,5-16 vorgesehen.
Liedvorschlag: Zwischen Himmel und Erde https://youtu.be/9HXLVJgP3mY