Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns jeden Tag einen neuen Impuls geben:
Freitag, 2. Oktober
Nicht die Starken bedürfen des Arztes, sondern die Kranken. Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder. Markus 2, 17
Ort des Geschehens: Senden, provisorischer Bahnübergang. Die Bänder sind vorgehängt. Wir warten. Ein junger Mann mit Hund kommt dazu. Der Hund nutzt die Pause um sich auf einem kleinen Rasenstück zu erleichtern. Weiter passiert nichts. Mich ärgert dieses Verhalten, ich spreche den jungen Mann an, ob er nicht die Hinterlassenschaft seines Hundes aufsammeln möchte. Mochte er nicht. Trotz unserer unterschiedlichen Meinungen kommen wir recht gut ins Gespräch. Am Ende muss ich zugeben, dass ich mich auch nicht immer an die Regeln halte, weil ich nämlich mit dem Fahrrad den Übergang überquere, vorbei an dem Schild: Radfahrer absteigen.
Aber ist es das, was Jesus meint mit „Sündern“ und „Gerechten“, sich an Regeln halten, meinetwegen nicht die kommunalen und staatlichen, sondern an die biblischen? Um welche Krankheit geht es? Die Grunderkrankung könnte auch heißen: „An Gott vorbei leben“, „ohne Beziehung zu Gott leben“, „auf sich selbst vertrauen“, „nur den eigenen Vorgaben folgen“. Auch, wenn wir als Christen leben, gibt es noch den ein oder anderen Rückfall in die Beziehungslosigkeit und ins Misstrauen.
Damit wir nicht krank bleiben, hat sich Jesus zum Hausbesuch angemeldet. Er eröffnet uns Beziehung mit Gott und lehrt uns Vertrauen. Davon zeugt sein ganzes Leben und Reden.
Pfarrerin Kathrin Bohe
Jesus, danke, dass Du unser Arzt bist und uns nicht alleine lässt in unserer Gottvergessen- und Selbstbezogenheit. Es tut gut, wenn Du kommst, weil Du uns herausrufst. Amen.
Ökumenische Bibellese: 2. Korinther 12, 11 – 21
Lied: Nun lasst uns Gott den Herren, Dank sagen und ihn ehren EG 320 https://www.youtube.com/watch?v=jXCFXAPcFzc