Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns jeden Tag einen neuen Impuls geben:
Freitag, 20. November
Er ändert Zeit und Stunde; er setzt Könige ab und setzt Könige ein. Daniel 2,21
Wie wenig haben wir unser Leben in der Hand. Das steht uns in diesen Tagen durch die Pandemie deutlich vor Augen. Dass wir so lange verschont geblieben sind vor Kriegen – seit 1945, dass wir seit 1990, jetzt auch schon 30 Jahre, alle in einer Demokratie leben in Deutschland, wir haben es gut: Was für ein Privileg!
Aber dieses Wort aus einem Psalm im Buch Daniel (2, 20-23) führt uns vor Augen: Wir haben so viel nicht in der Hand. „Gott ändert Zeit und Stunde.“ Wie soll ich mir das vorstellen? Ich meine nicht, dass Gott unsere Zeit, unseren Chronos verändert. Aber was eintrifft zu welcher Zeit zu entscheiden, behält er sich vor. Und weiter: Alle Macht auf Erden ist immer nur durch Gott verliehene Macht. Kein, wirklich kein Führer eines Landes, sei er demokratisch gewählt oder wie auch immer an die Macht gekommen, darf sich einbilden, dass er dort aus eigenem Vermögen sei und so lange bleiben könne, wie er meint. Gleiches kann ich ableiten für jeden Verantwortungsbereich, dem ich vorstehe (Familie, Beruf, Freizeit) und der mir verliehen ist. Da ist immer Gott, dem ich die Verantwortung verdanke und der über mir ist. Wie gut, so muss ich mich nie überheben und mich damit verheben. Es gibt einen Herrn und Gott, der mich in der Hand hält.
Pfarrerin Kathrin Bohe
Vater, danke, dass Du mir etwas zutraust. Aber auch danke dafür, dass Du mich und alles, was mich betrifft, alles, für was ich zuständig bin, in der Hand hältst. Danke, dass Du über und unter allem bist. Amen.
Ökumenische Bibellese: 2. Petrus 1, 1 – 11
Lied: So groß ist der Herr https://www.youtube.com/watch?v=WikpNB2EDjE