„Krone des Lebens“ – Biblische Tagesimpulse, die zusagen und herausfordern – 26. November

Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns jeden Tag einen neuen Impuls geben:

Donnerstag, 26. November

„Sagt Dank Gott, dem Vater, allezeit für alles, im Namen unseres Herrn Jesus Christus.“ (Epheser 5, 20)

Der Vers ist schon starker Tobak.
Dankbar zu sein, wenn es einem gut geht, ist schon nicht ganz so einfach. Vieles nehmen wir als all zu selbstverständlich hin, wenn wir
• jeden Tag mehr als genug zu essen haben, ein Dach über dem Kopf und eine warme Wohnung haben,
• uns keine finanziellen Sorgen machen müssen und
• bei guter Gesundheit sind.

Was aber, wenn
• die wirtschaftliche Existenz durch Corona-Maßnahmen gefährdet und auf dem Konto früher Ebbe ist als der Monat Tage hat,
• der Arzt eine lebensbedrohende Krankheit diagnostiziert oder
• man einen geliebten Menschen verloren hat,
was dann?

Es ist schnell gesagt, dass man für alles dankbar sein soll. Steht man selbst in einer solch belastenden Situation, dann ist dieser Satz wenig tröstend, wenig hilfreich.
Möglicherweise kann man im Rückblick Gott Dank sagen. Jedoch weniger für die Situation selbst, als für die Tatsache, dass Gott einen durch diese Situation hindurch getragen hat.

Vielleicht kennst Du die Erzählung „Spuren im Sand“ von Margaret Fishback Powers:

Eines Nachts hatte ich einen Traum:
Ich ging am Meer entlang mit meinem Herrn. Vor dem dunklen Nachthimmel erstrahlten, Streiflichtern gleich, Bilder aus meinem Leben.
Und jedes mal sah ich zwei Fußspuren im Sand, meine eigene und die meines Herrn.
Als das letzte Bild an meinen Augen vorübergezogen war, blickte ich zurück.
Ich erschrak, als ich entdeckte, dass an vielen Stellen meines Lebensweges nur eine Spur
zu sehen war. Und das waren gerade die schwersten Zeiten meines Lebens.
Besorgt fragte ich den Herrn:
“Herr, als ich anfing, dir nachzufolgen, da hast du mir versprochen, auf allen Wegen bei mir zu sein. Aber jetzt entdecke ich, dass in den schwersten Zeiten meines Lebens nur eine Spur im Sand zu sehen ist. Warum hast du mich allein gelassen, als ich dich am meisten brauchte?”
Da antwortete er:
“Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie allein lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten. Dort wo du nur eine Spur gesehen hast, da habe ich dich getragen.”

Dieses Vertrauen wünsche ich Dir in allen Situationen deines Lebens. Dass Du spürst, dass Gott dich trägt und Du in seiner Hand geborgen bist. Egal was kommt.
In diesem Vertrauen kann ich Gott Dank sagen. Sogar allezeit für alles.

Helmut Haas

Vater im Himmel, du liebst mich und lässt mich nie alleine. Ich möchte dir vertrauen an diesem Tag, in allen Situationen. Sei du bei mir und führe und leite du mich. Danke.
Amen

Liedvorschlag: Spuren im Sand

Als heutige Bibellese ist 2. Petrus 3, 10 – 18 vorgesehen.

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