Basierend auf dem Buch „24x Weihnachten neu erleben“ soll ein biblisches Wort uns jeden Tag im Advent einen neuen Impuls geben:
Mittwoch, 16. Dezember
„Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch, dass der König der Ehre einziehe!“ Ps 24,7
Da muss etwas Großes passieren, wenn die Stadttore weit geöffnet werden und die Haustüren weit offenstehen. Da muss etwas Wunderbares geschehen, es einen außergewöhnlichen Grund zur Freude geben, wenn alle und jeder mit allem, was er hat, den der da kommt, so willkommen heißt, Es ist kein geringerer als der König der Ehre.
Wer ist dieser König der Ehre? So fragt auch Psalm 24 und antwortet: Es ist der Herr Zebaoth, übersetzt, der Herr der Heerscharen. Er ist der König, dem alle Ehre gebührt.
Ein Heerführer also? Dann wäre es doch eher der Respekt und die Furcht vor dem Übermächtigen, dem Tore und Türen geöffnet werden.
Und wer hätte nicht gehörigen Respekt, ja Furcht, wenn der allmächtige Gott selbst in unsere Stadt, unser Dorf einziehen würde.
Aber wie kommt er? Der allmächtige Gott und Schöpfer aller Dinge, der Herr aller himmlischen Heerscharen kommt wie es niemand erwarten würde. Wirklich niemand. Er legt sich in eine Futterkrippe. Er macht sich arm und bloß, klein und verletzlich, wird ein Menschenkind, einer wie wir, einer von uns.
Zieht später in Jerusalem auf einem Esel ein ohne Rüstung und Heerscharen. Und doch jubeln sie ihm zu, weil der König der Ehren bei ihnen einzieht. Wer ist also dieser König der Ehren?
Und ich denke mir: Was für ein Wagnis Gottes, was für ein Mut. Sich so auszuliefern, auf alle Macht zu verzichten. Alles auf eine Karte zu setzen: die Macht und Ohnmacht seiner Liebe zu uns. Er muss doch wissen, wozu wir Menschen fähig sind.
Aber nur so wird an die Stelle von Furcht Freude treten, wenn er kommt. Wird er bei uns das Beste hervor locken können, unsere Liebe zu ihm und unserem Nächsten. Nur so wird sich das Gesicht dieser Erde verwandeln. Nur so geschieht ein Paradigmenwechsel der Macht. Auch und gerade weil Jesu Leben am Kreuz endet als tiefster Ausdruck dieser Liebe. Darum macht die Tore weit und die Türen in der Welt hoch, dass der König der Ehre einziehe.
Hans-Joachim Scharrer
Komm, o mein Heiland Jesu Christ, meins Herzens Tür dir offen ist.
Ach zieh mit deiner Gnade ein; dein Freundlichkeit auch uns erschein.
Dein Heilger Geist uns führ und leit den Weg zur ewgen Seligkeit.
Dem Namen dein, o Herr, sei ewig Preis und Ehr. Amen.
Als heutige Bibellese ist Jesaja 66,5-17 vorgesehen.