Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns jeden Tag einen neuen Impuls geben:
Montag, 18. Januar
Von ihm und durch ihn und zu ihm sind alle Dinge. Ihm sei Ehre in Ewigkeit! Römer 11, 36
Können wir dem von ganzem Herzen zustimmen?
Beim lesen dieses Bibelverses fiel mir Hiob ein, dieses Buch, mit dem wir Christen uns oft so schwer tun! Den Anfang kennen Sie. Hiob verliert seinen ganzen Besitz, seine Kinder und am Schluss noch seine Gesundheit. Dem Ganzen geht ein Gespräch zwischen Satan mit Gott voraus, von dem Hiob ja allerdings nichts mitbekommt.
Dann kommt der Teil, als seine Freunde kommen und eifrig diskutieren und überlegen, warum das alles geschehen ist. Also, wer Schuld an dem großen Unglück hat, ob Hiob nicht Gottesfürchtig genug war, warum Gott das zugelassen hat und was Gott damit vielleicht sagen will oder sollte es doch eine Strafe sein?
Eben all die Fragen, die wir auch oft haben, wenn uns etwas widerfährt, was wir nicht verstehen können.
Man wartet die ganze Zeit, während man das liest auf eine Auflösung oder Erkenntnis, aber letztendlich
kommen sie in über dreißig Kapiteln zu keinem wirklichen Ergebnis. Dann kommt Gott in Kapitel 38 aktiv mit hinein ins Geschehen. Gott antwortet Hiob aus einem Sturm heraus.
Ich weiß noch, ich dachte, jetzt, jetzt kommt die Antwort von Gott auf all die Fragen…aber, ….es gibt keine Antwort! Jedenfalls keine, wie ich sie erwartet hätte. Gott ist weder Hiob noch uns eine Antwort schuldig.
Gott ist Gott, er ist allmächtig und er macht Hiob klar, wer er ist. Er ist Schöpfer und er allein ist es, der bestimmt, was in dieser Welt geschieht und was nicht. Gott steht über allen Dingen und er ist größer als alles was wir uns vorstellen können.
Für mich war das erst einmal wie ein Schock. Etwas rebellierte in mir, wie kann Gott nur?
Unvorstellbar das durchleben zu müssen, was Hiob widerfahren ist!
Wahrscheinlich geht es ihnen da genauso. Gott ja, an den glauben wir, aber er soll doch bitte, wenn wir schon an ihn glauben alles negative von uns fern halten!
Aber dann wurde mir klar, dass Hiob recht hat. Er erkennt in Kapitel 42 Gottes Größe und Allmacht an. Er allein ist souverän. Wir haben weder die Weisheit noch den Verstand noch den kompletten Überblick über das Weltgeschehen. Weder in der Vergangenheit, noch in der Gegenwart und schon gar nicht in der Zukunft.
Und das gilt auch für unser Leben. Wie Hiob sagt: Es ist einfach zu hoch für mich.
Letztendlich kann ich nur sagen, Gott meint es gut mit mir, er liebt mich und er wird es richtig machen, auch wenn ich so vieles nicht verstehen kann. Ihm alleine vertraue ich.
Berit Knorr
Vater, es fällt mir oft schwer, deine Größe, Weisheit und Allmacht anzuerkennen. Viele Dinge, die ich nicht verstehe, versuche ich mir selber zu erklären. Ich überlege, warum du bestimmte Dinge zulässt und manche nicht, warum es manchmal Wunder der Heilung gibt und dann wieder nicht. Es übersteigt meinen Verstand. Aber ich Vertrauen dir und ich weiß, dass du mich liebst und es gut mir mir meinst. Amen
Als heutige Bibellese ist Lukas 5, 33-39 vorgesehen.
Liedvorschlag: Danny Plett, Unermesslich schön https://youtu.be/3HCN7v4BsLs