Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns jeden Tag einen neuen Impuls geben:
Montag, 15. Februar
So wird Freude im Himmel sein über einen Sünder, der Buße tut, mehr als über neunundneunzig Gerechte, die der Buße nicht bedürfen. Lukas 15,7
Ich erinnere mich daran, als ich mit unseren damals drei Kindern und meiner Mama ins Blautal- Center ging. Es waren sehr viele Leute unterwegs, deshalb hatte ich den Kleinen noch einmal unmissverständlich gesagt, dass sie bei uns bleiben müssen. Der Satz schwebte noch in der Luft, da war unser 4-Jähriger bereits verschwunden! Das durfte doch nicht wahr sein!
Ich suchte überall, ging nochmal ein Stück zurück, stellte mich auf die Zehenspitzen um einen Überblick zu bekommen. Der Kleine war nirgends zu sehen! Zuerst war ich noch zuversichtlich, aber je länger ich suchte, umso panischer wurde ich! Wo konnte er nur sein? Ich kann ihnen sagen, in dem Moment geht die Fantasie mit einem durch! Ich habe dann die Security informiert und eine Suche mit Durchsage wurde gestartet.
Als dann irgendwann zwei uniformierte Männer kamen und uns den kleinen Ausreißer zurück brachten, war ich so unglaublich erleichtert und dankbar!
Unser heutiger Lehrtext steht gleich nach dem Gleichnis vom verlorenen Schaf. Hier nimmt Jesus seine Zuhörer mit in eine Begebenheit, die sie sich gut vorstellen können. Er erzählt ihnen von einem Hirten, der 100 Schafe hat. Eines Tages bemerkt dieser, dass eines fehlt. Und er lässt die 99 weiter grasen und begibt sich auf die Suche nach dem einen Schaf. Er sucht und sucht und gibt nicht auf, bis er es endlich gefunden hat. Und er freut sich so sehr, dass er es wieder zurück in seine Herde bringen kann, dass er es allen Nachbarn und Freunden weitererzählen muss!
Schaf und Kind waren da wohl von etwas so sehr abgelenkt worden, dass sie gar nicht merkten, wie sie sich immer weiter von ihrer sicheren Herde entfernten. Beim einen waren es vielleicht frische Kräuter und das grüne Gras, das in der Ferne immer viel grüner aussieht als auf der eigenen Weide und beim Anderen war es das Glitzern unter einem Kleiderrondell. Und Mutter und Hirte waren in beiden Fällen unglaublich froh, das Verlorene wieder zurück bekommen zu haben.
Gott freut sich auch über jeden der zu ihm zurückkehrt! Ich würde jetzt nicht sagen, dass unser Kleiner in diesem Sinn ein Sünder war. Er hat sich nicht absichtlich in diese Lage gebracht, aber er hat nicht auf seine Mama gehört! Er hat die Warnung einfach nicht ernst genommen. Und die Geschichte hätte auch ganz anders enden können!
Auch unser Vater im Himmel meint es gut mit uns. Er möchte, dass wir bei der Herde bleiben und dass wir nicht auf Abwege geraten. Auch seine Weisungen und Warnungen wollen uns vor schlimmerem bewahren!
Und er freut sich unglaublich über jeden, der erkennt, dass er sich auf Abwegen befindet und zu ihm zurückkehrt. Sein Sohn, der der Weg, die Wahrheit und das Leben ist, reicht uns gerne die Hand und zeigt uns den Weg zurück zum Vater.
Berit Knorr
Vater im Himmel, wie oft bin ich auf Abwegen, lasse mich ablenken, halte mich nicht an deine Gebote, gerate auf ‚fremde Weiden‘ oder ‚unter Kleiderständer‘. Immer wieder bin ich auf deine Gnade angewiesen! Ich möchte heute ganz bewusst zu dir zurückkommen und bekenne meine Schuld. Danke dir für deine grenzenlose Liebe und Geduld mit mir. Amen
Als heutige Bibellese ist Lukas 9,37-45 vorgesehen.
Liedvorschlag: Liebe ohne Ende von Dania König https://youtu.be/PUt9Nx4KRo0