Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns jeden Tag einen neuen Impuls geben:
Mittwoch, 21. April
„Selig seid ihr, wenn euch die Menschen hassen und euch ausstoßen und schmähen und verwerfen euren Namen als böse um des Menschensohnes willen. Freut euch an jenem Tage und tanzt; denn siehe, euer Lohn ist groß im Himmel.“ (Lukas 6, 22 – 23)
Mobbing, Shitstorm, Morddrohungen – Begriffe, die uns heutzutage leider geläufig sind. Der Umgangston in unserer Gesellschaft wird rauer. Die sozialen Medien scheinen diese Entwicklung zu beschleunigen. Hätten diese Möglichkeiten zur Zeit Jesu bestanden, er hätte sich vor entsprechenden Kommentaren im Netz nicht retten können. Vermutlich hätten die Provider seinen Account gesperrt.
Nun, Jesus hat diese Entwicklung vorhergesehen.
Und jetzt sollen wir uns darüber freuen, ja sogar tanzen?
Unverständlich, wäre da nicht der zusätzliche Halbsatz: „…um des Menschensohnes willen.“ Jesus weiß, dass er und seine Botschaft in der Welt auf Ablehnung stoßen. Und so haben auch seine Nachfolger, die diese Botschaft weitersagen, damit zu rechnen. Nicht nur die Botschaft, auch sie selbst werden, um Jesu willen, auf Ablehnung stoßen.
In unserem Land beschränkt sich die Ablehnung auf ein Belächeln, vielleicht auf einen schmähenden Kommentar bei Facebook oder Twitter, im schlimmsten Fall auf Ausgrenzung.
Das ist schmerzlich genug. Aber kein Vergleich zu dem, was Glaubensgeschwister in anderen Ländern unserer Erde aufgrund ihres Glaubens an Jesus Christus erleiden müssen. Ihnen drohen Benachteiligung, Verfolgung, Haft, Folter oder gar Tod. Sie können sich mit Glaubensgeschwistern nur im Untergrund treffen. Nur im Verborgenen können sie Gottesdienste feiern, miteinander die Bibel lesen, sich gegenseitig stärken und unterstützen. Ausführlichere Informationen sind zu finden unter folgendem Link: open doors.
Wir genießen in unserem Land Religionsfreiheit und können uns ungehindert zu unserem Glauben an Jesus Christus bekennen. Wir stehen aber in der Gefahr uns dem „Mainstream“ anzupassen. Uns am Zeitgeist zu orientieren. Möglicherweise ein stromlinienförmiges Christsein „light“ zu leben, um Unannehmlichkeiten aus dem Weg zu gehen.
Glaube ist Privatsache – oder etwa doch nicht?
Jesus erwartet von seinen Nachfolgern, dass sie sich frei zu ihm und seiner Botschaft bekennen. Und davon weitersagen, unabhängig davon, ob sie dadurch angefeindet werden oder nicht. Wir müssen sogar mit Ablehnung und Widerspruch rechnen. Und dürfen uns freuen, wenn wir deshalb angefeindet werden.
Ist die Kraft, die wir aus dem Glauben an Jesus schöpfen, dies nicht wert?
Helmut Haas
Herr Jesus Christus, du erwartest, dass wir uns in dieser Welt zu dir bekennen. Wir müssen mit Anfeindungen rechnen, wie auch du angefeindet wurdest. Bewahre uns davor, dass wir unsere Glauben hinterm Berg halten, um Unannehmlichkeiten zu entgehen. Stärke uns und mache du uns frei von Menschenfurcht. Lass du mich dein Zeuge sein auch an diesem Tag. Amen
Als heutige Bibellese ist Kolosser 4, 7 – 18 vorgesehen.