Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns jeden Tag einen neuen Impuls geben:
Samstag, 05. Juni
„Der Herr sah ihre Not an, als er ihre Klage hörte, und gedachte um ihretwillen an seinen Bund.“ (Psalm 106, 44 – 45)
Der Dichter von Psalm 106 erinnert die Leser an all die Wohltaten Gottes an seinem Volk Israel. Beginnend mit der Befreiung aus der Sklaverei in Ägypten bis zum Einzug und Leben im gelobten Land. Er zählt aber auch all die Situationen auf in denen das Volk gegen den Willen Gottes handelte. Als es gegen Gott und Mose murrte oder sich von Gott abwandte und ein goldenes Kalb anfertigte. Als die Israeliten, sesshaft im gelobten Land, im Ungehorsam gegen Gott die Götzen der Kanaaniter anbeteten und ihnen sogar ihre Kinder opferten.
All das hat Gott erzürnt. Und er hat das Volk immer wieder sich selbst überlassen. Mit den Konsequenzen ihres Ungehorsams musste das Volk aber auch leben. Um ein Haar hätte Gott das Volk in der Wüste vernichtet, wäre Mose nicht für sie eingetreten. Immer wieder musste das Volk unter feindlichen Angriffen der Nachbarvölker leiden. Bis hin zur Vernichtung des Nordreiches durch die Assyrer und die babylonische Gefangenschaft des Südreiches.
In ihrer Not kamen sie immer wieder zur Besinnung. Sie erkannten ihre Schuld. Sie klagten Gott ihr Leid. Sie besannen sich auf Gottes Zusagen.
Erstaunlicherweise sah Gott ihre Not an, als er ihre Klage hörte. Und er gedachte an seinen Bund, den er mit ihren Vorfahren und mit ihnen geschlossen hatte.
An der Geschichte Gottes mit seinem Volk Israel zeigt sich, wie treu Gott zu seinen Zusagen und Verheißungen steht. Wie gnädig und vergebungsbereit er ist. Dass auf ihn Verlass ist.
Dieser Gott hat in Jesus Christus seinen Bund erneuert und ausgeweitet. Er gilt nicht mehr nur seinem Volk Israel, sondern allen Menschen. Auch dir. Er ist gnädig und bereit zu vergeben. Er ist treu und steht zu seinen Zusagen. Er bleibt treu, auch wenn wir ihm untreu werden. Er sieht unsere Not, auch die durch unseren Ungehorsam verursachte. Er hört unsere Klage. Und er gedenkt an seinen Bund, den er mit uns durch seinen Sohn Jesus Christus geschlossen hat.
Bei all den Zusagen Gottes solltest Du dir aber nicht das Verhalten des Volkes Israel zum Vorbild nehmen. Untreue und Ungehorsam Gott gegenüber hat immer Konsequenzen für dein Leben. Das gilt für dich persönlich, aber auch für unser Volk.
Besinnung und Umkehr sind notwendig, um die Konsequenzen zu vermeiden.
Helmut Haas
Vater im Himmel, an der Geschichte mit deinem Volk Israel sehe ich, wie gnädig und treu du bist. Trotzdem wurde dein Volk dir immer wieder neu untreu. Ich bin da nicht besser. Danke, dass du treu bis, auch wenn ich dir untreu werde. Führe mich immer wieder neu zu dir zurück und vergib mir meine Schuld. Erfülle du mich mit deinem Heiligen Geist. Auch an diesem Tag möchte ich dir gehorsam sein. Amen
Lied: Du bleibst an meiner Seite…
Als heutige Bibellese ist Apostelgeschichte 6, 1 – 7 vorgesehen.