Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns jeden Tag einen neuen Impuls geben:
Samstag, 10. Juli
„Danket dem Herrn; denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich.“ (Psalm 106, 1)
Der heutige Losungstext wird gerne als Tischgebet verwendet. Er soll unseren Dank dafür zum Ausdruck bringen, dass wir jeden Tag ausreichend Nahrungsmittel zur Verfügung haben.
Aber die Lebensmittel hab ich doch im Supermarkt von meinem sauer verdienten Geld gekauft. Da mag sich der Eine oder Andere fragen, warum und wem er dafür auch noch danken soll. Menschen haben schließlich die Lebensmittel angebaut, geerntet und zu uns transportiert. Dafür bezahle ich ja. Und das Geld verdiene ich mir durch mein Können und meine Leistung im Beruf.
Hat da Dank irgendwo einen Platz?
Auf den ersten Blick vielleicht nicht. Oberflächlich betrachtet ist das alles menschliche Arbeit, Leistung und Verdienst. Wem also danken?
Es lohnt sich aber tiefer zu schürfen, der Sache auf den Grund zu gehen. Dann kommen wir schnell an den Punkt, an dem unsere menschliche Leistung am Ende ist.
Klar, wenn die Qualität der geernteten Früchte gut ist, dann ist es ein eigenes Gewächs. Fällt die Ernte dagegen schlechter aus, dann hat Gott es so wachsen lassen. Ehrlicherweise müssen wir aber zugeben, dass wir nicht viel Einfluss auf das Ergebnis hatten.
Und wie sieht es mit unserem Können und unseren Begabungen aus? Im Wort „Begabung“ steckt das Wort „Gabe“. Etwas, das wir bekommen haben. Nicht etwas, das wir uns ausgesucht oder erworben haben.
Wem verdanken wir dann letztendlich alles?
Für den Beter des Psalms ist das keine Frage. Er weiß, wem er alles zu verdanken hat und vor wen er damit seinen Dank bringen sollte. Er bringt ihn vor den Gott der Bibel, seinen Herrn. Er erkennt, dass der Herr freundlich ist und dass dessen Güte ihn leben lässt. Er nimmt die Dinge nicht als selbstverständlich hin. Sondern er nimmt alles dankbar aus Gottes Hand.
Wir sollten es dem Beter des Psalms gleich tun.
Helmut Haas
Vater im Himmel, wir stehen immer wieder in der Gefahr, die alltäglichen Dinge des Lebens als selbstverständlich gegeben hinzunehmen. Wir machen uns oft keine Gedanken darüber, woher alles kommt. Doch letztlich empfangen wir alles ausschließlich aus deiner Hand. Lass du uns dafür dankbar sein. Auch an diesem Tag. Amen
Lied: Gelobt sei Gott für halbe Sachen…
Als heutige Bibellese ist Apostelgeschichte 18, 1 – 22 vorgesehen.