Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns jeden Tag einen neuen Impuls geben:
Samstag, 31. Juli
„Gedenke an den Herrn, deinen Gott; denn er ist’s, der dir Kräfte gibt.“ (5. Mose 8, 18)
Schau mal was ich kann. So demonstrieren Kinder ihre wachsenden Fähigkeiten und Kräfte. Sie sind stolz darauf, was sie bereits schaffen und welche Kräfte sie entwickeln können. Auch wenn der Stein, den sie anheben, für einen Erwachsenen ein Kinderspiel ist.
Auch als Erwachsene zeigen wir gerne was in uns steckt. Wir messen die Kräfte und vergleichen. Und sind stolz auf das, was wir erreicht haben. Besonders wo wir vielleicht besser sind als Andere.
Wem schreiben wir das zu?
Mose hat das Volk Israel im Auftrag Gottes aus der Sklaverei in Ägypten geführt und zog mit ihnen 40 Jahre durch die Wüste. Sie haben in dieser Zeit viel mit Gott erlebt. Haben auch oft genug gegen Gott und gegen Mose gemurrt. Nun stehen sie vor dem Einzug in das verheißene Land. Und Mose muss das Volk ermahnen und erinnern. Er kennt seine Pappenheimer. Und die Gefahr, dass das Volk vergesslich wird. Dass das Volk schnell sich den geschenkten Wohlstand selbst zuschreibt. Aus eigener Kraft erarbeitet. Und dabei Gott vergisst.
Ist uns das so fremd?
Leiden wir nicht auch an dieser Vergesslichkeit?
Was haben wir nicht alles erreicht. Alles aus eigener Kraft. Aber woher haben wir die Kraft? Woher die Fähigkeiten?
Auch wir benötigen immer wieder neu eine Erinnerung. Eine Erinnerung daran, woher wir alles haben. Vieles sehen wir als unseren Verdienst oder betrachten es als selbstverständlich. Erst wenn uns etwas fehlt werden wir uns wieder bewusst, dass wir nicht alles in der Hand haben. Dass wir nicht alles machen können. Dann fragen wir vorwurfsvoll, warum Gott das zulässt. Dann erinnern wir uns auf einmal wieder an Gott.
Wie das Volk Israel müssen auch wir immer wieder daran erinnert werden, dass es Gott ist, der uns die Kräfte zum Leben schenkt. Dass Gott uns unser Leben in all seinem Reichtum und seiner Vielfalt ermöglicht.
Es sollte uns immer wieder bewusst werden, dass alles im Leben ein Geschenk Gottes ist, und nichts ohne ihn möglich ist. Dafür sollten wir ihm gegenüber dankbar sein. Auch heute.
Helmut Haas
Vater im Himmel, vieles nehme ich als selbstverständlich hin. Vieles rechne ich meinem Können, meinen Kräften oder Fähigkeiten zu. Dabei wird mir nicht bewusst, dass alles aus deiner Hand kommt und ein Geschenk an mich ist. Lass du mich das auch an diesem Tag erkennen und bedenken. Amen
Lied: Gelobt sei Gott für halbe Sachen…
Als heutige Bibellese ist Apostelgeschichte 27, 1 – 12 vorgesehen.