Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns jeden Tag einen neuen Impuls geben:
Dienstag, 28. September
„Gott spricht: Im Schweiß deines Angesichts wirst du dein Brot essen, bis du zum Erdboden zurückkehrst denn von ihm bist du genommen. Denn Staub bist du, und zum Staub kehrst du zurück.“ 1. Mose 3, 19
Sämtliche Motivationstrainer, Life Coaches und sonstige Verbreiter von positiver Energie würden sich die Haare raufen bei so einem Satz. So redet man doch nicht mit den Leuten, wie müssen die sich denn fühlen?! Staub bist du, und zum Staub kehrst du zurück – so verkaufen sich keine Bücher und Selbstverwirklichungs-Videos!
Aber Gott war zornig. Adam und Eva hatten sich gerade zum Ungehorsam entschieden und somit die ungetrübte Beziehung zwischen ihnen beendet. Gott musste sie aus seiner Gegenwart entfernen, damit sie nicht noch mehr Schaden anrichten konnten. Sie konnten nicht mehr in seiner Nähe bleiben, weil in seiner Nähe Sünde keinen Platz hat.
Gottes Kinder hatten seine Grenzen getestet und überschritten. Und Gott der Vater musste sie auf den Boder der Tatsachen zurück holen. Sie hatten das Ganze zu leicht genommen – und sich selbst zu wichtig.
Es gibt einen kurzen Comic, in dem Jesus sich mit einem Mann unterhält. Der Mann sagt: „Du bist wie mein Bruder, Jesus. Du bist immer für mich da. Ich schätze Deine Freundschaft.“
Jesus sagt: „Und ich schätze Deine, Carl. Und bitte denk dran, dass ich auch Dein Herr bin.“
Der Mann darauf: „Na klar, J-Man. Das versteht sich von selbst.“
Und Jesus: „Ich würde Dich nicht daran erinnern, wenn es sich sich von selbst verstünde, Carl.“
Müssen wir wohl manchmal daran erinnert werden, wer Gott ist und wer wir sind?
Ich habe solche Phasen, in denen alles so gut läuft und nett ist, und Gott mir scheinbar alle Hindernisse aus dem Weg räumt und einfach nur „mein Freund“ ist.
Dann verliere ich leicht seine Heiligkeit, seine Gerechtigkeit und seine Souveränität aus den Augen, mache ihn klein und harmlos.
Und dann muss Gott mich manchmal auf den Boden der Tatsachen zurück holen.
Nicht weil er mich klein halten will oder meine Konkurrenz fürchtet, sondern weil er mich liebt und will, dass ich ihm in allen Situationen des Lebens vertraue. Wie könnte ich ihm aber vertrauen, wenn er nur ein harmloser, netter Freund wäre? Würde ich dann zu ihm gehen, wenn es wirklich schwer würde?
Gott ist allmächtig, gerecht, weise – und liebevoll und gnädig.
Er will mich nicht zerstören, sondern hat sogar seinen eigenen Sohn dafür gegeben, dass ich wieder eine ungetrübte Beziehung mit ihm haben kann.
„Jesus Christus…hat die Macht des Todes gebrochen
und mit der guten Botschaft den Weg zum ewigen Leben ans Licht gebracht.“
(2. Timotheus 1, 10 – Neues Leben, Lehrtext für heute)
Cornelia Letting
Allmächtiger Gott, mein liebender Vater, danke dass Du nicht harmlos und nett bist. Du bist herrlich, groß, gerecht und souverän – und trotzdem liebst Du ausgerechnet mich. Danke, dass ich Dein Kind sein darf, und Dir in allen Situationen meines Lebens vertrauen kann.
Amen