Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns jeden Tag einen neuen Impuls geben:
Sonntag, 3. Oktober
Der HERR sprach: Dich jammert der Rizinus, um den du dich nicht gemüht hast, hast ihn auch nicht aufgezogen, der in einer Nacht ward und in einer Nacht verdarb, und mich sollte nicht jammern Ninive, eine so große Stadt? Jona 4,10-11
Eine ganze Stadt, Ninive, vor dem Untergang gerettet, doch Jona, der Unheilsprophet, geht mit seinem Gott ins Gericht: „Ich wusste, dass du ein gnädiger und barmherziger Gott bist, langmütig und reich an Gnade, und einer, dem das Unheil leidtut.“ (Jona 4,2f)
Jeder was er verdient, Strafe muss sein – mit anderer Menschen Begnadigung kommen wir nicht ohne weiteres zurecht. Sie verletzt mitunter das eigene Gerechtigkeitsempfinden. Die Lehre mit dem eingegangenen Rizinusstrauch, die der Prophet Jona machen muss, gilt auch uns: Der Verlust von Liebgewonnenem schmerzt und will daher vermieden sein. Gottes Barmherzigkeit, die Menschen trotz Untaten leben lässt, gründet in dessen unbändigen Liebe, die keinen Menschen verloren gibt. Das zeigen uns Sendung und Hingabe seines Sohnes: „Der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist.“ (Lukas 19,10)
Menschen leben lassen – mit ihrem unmöglichen Verhalten, mit einem unverzeihlichen Vorfall, der zwischen uns steht – ich stelle sie mir vor, wie Jesu Blick ihnen gilt als die Gottgeliebten. Ja, in Gottes Wirklichkeit sie sind ganz anders als das, was ich von ihnen halte.
Jochen Teuffel
Gott, unser Vater, die Erde ist voll von deinen Gütern. Du hast Deine Hand aufgetan und uns mit Gutem gesättigt. Wir danken Dir dafür und bitten Dich: Öffne unsere Hände zum Geben, damit Deine Gaben auch anderen zugutekommen. Darum bitten wir durch Jesus Christus. Amen.
Als heutige Bibellese ist Psalm 104 vorgesehen.
Zum Abschluss das Lied „Auf, Seele, Gott zu loben“ zum Anhören.