Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns jeden Tag einen neuen Impuls geben:
Dienstag, 04. Januar
„Von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade.“ Johannes 1, 16
Vielleicht kommt uns das gerade nicht so vor. Vielleicht haben wir im letzten Jahr nicht so viel von Gottes Gnade gespürt, vielleicht sieht es auch für das neue Jahr nicht besser aus.
Vielleicht war sie uns aber auch sehr bewusst und wir freuen uns schon darauf zu sehen, was die nächste Zeit bringt.
Wie auch immer, bei Gottes Gnade kommt es nicht so sehr auf unser Gespür an – sie ist sowieso da und sein Erbarmen ist jeden Morgen neu (Klagelieder 3, 22 – 23).
Aber wie sieht Gnade denn aus? Was bedeutet sie, wie kann ich sie fassen oder erkennen?
Darum geht es in den ersten Abschnitten dieses Evangeliums. Johannes beschreibt, wie Jesus, Gottes einziger Sohn, der am Anfang bei Gott war und der auch Gott ist, als Mensch geboren wurde, damit die Gnade für uns greifbarer würde. Jesus ist das beste Beispiel, das Gott uns geben konnte, um seine Gnade zu erkennen. Und davon dürfen wir schöpfen, aus der überfließenden Fülle Gottes. Unser Gott ist nicht kleinlich. Wenn er gibt, dann richtig.
Die Frage ist, ob wir uns trauen, fröhlich und dankbar anzunehmen, was er uns geben möchte.
Lassen wir uns beschenken von unserem großzügigen, liebevollen Gott und lernen wir, ungeachtet der äußeren Umstände aus seiner Gnade zu leben. Es könnte sein, dass wir dann auch einen anderen Blick für die Menschen um uns herum oder unsere eigene Situation bekommen…
Cornelia Letting
Barmherziger, gnädiger Gott, Du bietest uns an, aus Deiner Fülle zu schöpfen. Oft bin ich sehr zaghaft darin, das auch zu tun, vielleicht weil meine eigene Großzügigkeit eher beschränkt ist. Weite mein Herz, Vater, und lehre mich, von Dir zu nehmen, was Du mir geben willst. Und hilf mir, aus diesem Überfluss weiterzugeben an die Menschen um mich herum, damit auch sie etwas von Deiner Gnade und Liebe für sie erkennen.
Amen
Als heutige Bibellese ist Johannes 1,29-34 vorgesehen.