Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns jeden Tag einen neuen Impuls geben:
Mittwoch, 26. Januar
„Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.“ (Johannes 1, 14)
Die Götter der griechischen Mythologie nahmen ab und zu menschliche Gestalt an, kamen zu den Menschen auf die Erde und nahmen Kontakt mit ihnen auf. Oft genug ging es dabei um amouröse Erlebnisse oder kriegerische Auseinandersetzungen. Schnell haben sie sich danach wieder in ihre Welt, den Olymp, zurückgezogen und waren für die Menschen unerreichbar. Um menschliche Bedürfnisse und Sehnsüchte haben sie sich wenig gekümmert. Ihre Aktionen waren meist sehr egozentrisch motiviert.
Der Evangelist Johannes berichtet uns heute ein ganz anderes Verhalten vom Gott der Bibel. Gott kam nicht nur kurz zu einer Stippvisite auf der Erde bei uns Menschen vorbei. Gott wurde in Jesus Christus ganz Mensch. Mit Allem, was unser Menschsein ausmacht. Mit allen Höhen und Tiefen des menschlichen Daseins. Und er kam nicht nur kurz vorbei um „Hallo“ zu sagen, sondern er wohnte unter uns Menschen. Er hat sein Leben mit uns geteilt. Er kennt unser Menschsein nicht nur vom Hörensagen, sondern er hat es durchlebt – von der Geburt an bis zum Tod.
Gott kommt uns in Jesus als Mensch entgegen, damit wir seine Herrlichkeit sehen und sein Wesen erkennen können. Kein fernes Wesen in unerreichbaren Sphären, sondern als Mensch aus Fleisch und Blut mitten unter uns. Nicht umsonst bezeugt Jesus:
„Wer mich sieht, der sieht den Vater.“ (Joh. 14, 9)
Aber er ist nicht nur Mensch, sondern er ist gleichzeitig der eingeboren Sohn des Vaters im Himmel. Gott wurde nicht Mensch, weil wir so toll sind und er unbedingt mal unter uns leben wollte. Nein, es ist Gnade, pure Liebe. Das wird ein paar Verse später im Johannesevangelium deutlich, wenn dort steht:
„Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“ (Joh. 3, 16)
Gott wurde Mensch und wohnte unter uns inmitten unserer Verlorenheit, unserem Getrenntsein von Gott. Es ist eine Rettungsaktion, die auch uns gilt – dir und mir. Denn aus Gottes Sicht sind wir beide verloren, wenn wir nicht an Jesus Christus als den Mensch gewordenen Sohn Gottes glauben. Wenn wir an ihn glauben, dann aber haben wir das ewige Leben. Kein endloses Leben, sondern ein Leben in der persönlichen Beziehung zu Gott, dem Vater. Hier und jetzt. Allerdings auch ein Leben mit einer Perspektive über unseren natürlichen Tod hinaus.
Willst Du dieses Leben? Hier und jetzt?
Helmut Haas
Vater im Himmel, danke, dass du mich liebst. So sehr, dass du Mensch wurdest um mein Verlorensein zu beenden. Du willst mir ewiges Leben schenken – jetzt und heute. Danke dafür, dass ich in deinen Armen Schutz finden kann und geborgen bin. Erfülle du mich mit deinem Heiligen Geist. Und führe und leite mich durch diesen Tag.
Amen
Lied: Mutig komm ich vor den Thron…
Als heutige Bibellese ist Josua 9, 1 – 27 vorgesehen.