Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns jeden Tag einen neuen Impuls geben:
Donnerstag, 03. Februar
Jesus betet: „Heiliger Vater, erhalte sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, dass sie eins seien wie wir.“ (Johannes 17, 11)
Einigkeit und Recht und Freiheit – so stand es einst auf der Rändelung des 5 DM – Stückes.
Was ist davon geblieben?
Zumindest die Einigkeit hat ein kleines Virus weitgehend zur Strecke gebracht. Kaum ein anderes Thema spaltet so sehr die Gesellschaft. Leider auch Christen.
Da klingt die Bitte Jesu im heutigen Lehrtext fast weltfremd, wenn er den Vater bittet, dass seine Nachfolger eins seien. Und dann noch der Vergleich mit dem Einssein zwischen Jesus und dem Vater.
Können wir uns dieses vollkommene Einssein zwischen Jesus und dem Vater im Himmel überhaupt in seinem vollen Ausmaß vorstellen? Können wir das wirklich erfassen?
Ich denke nein.
Einssein ist mehr als Einigkeit. Jesus und der Vater sind sich nicht nur bzgl. einer Sache einig, also gleicher Meinung. Sondern Jesus und der Vater sind eine Einheit im Wesen, im Denken und im Tun.
Davon aber sind wir Menschen weit entfernt. Schon ein anderer Frömmigkeitsstil führt zu Trennung oder Ablehnung. Ein etwas anderes Schriftverständnis zu Zerwürfnissen. Und ein kleines Virus zu Spaltungen in Gemeinden.
Wir sollten uns des Öfteren dieses 17. Kapitel des Johannesevangeliums, das sogenannte „Hohepriesterliche Gebet“ zu Gemüte führen.
Jesus bittet Gott darin unter anderem um folgendes:
„Ich bitte aber nicht allein für sie (Anm.: seine damaligen Jünger), sondern auch für die, die durch ihr Wort an mich glauben werden, dass sie alle eins seien. Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir, so sollen auch sie in uns sein, auf dass die Welt glaube, dass du mich gesandt hast. Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast, auf dass sie eins seien, wie wir eins sind, ich in ihnen und du in mir, auf dass sie vollkommen eins seien und die Welt erkenne, dass du mich gesandt hast und sie liebst, wie du mich liebst.“ (Johannes 17, 20 – 23)
Ein gewaltiger Anspruch.
Grundvoraussetzung ist, dass Du persönlich zuerst einmal eins bist mit Christus. Dazu musst Du dich vom Heiligen Geist erfüllen und verändern lassen. Wenn Du diesen mutigen Schritt wagst, dann kann das auch in deinem Leben geschehen, um was Jesus den Vater bittet. Dann suchen wir nicht danach, was uns trennt, sondern danach, was uns eint.
Wir kämen dadurch dem Anspruch Jesu ein gewaltiges Stück näher.
Wozu?
Damit die Welt erkennt und glaubt, dass Jesus Christus der von Gott gesandte Retter ist.
Erkennt das die Welt an uns und unserer Gemeinde?
Helmut Haas
Vater im Himmel, wir Menschen sind so oft zerstritten und sprechen dem Anderen den rechten Glauben ab. Und wir erkennen dabei nicht, welch miserables Zeugnis dies der Welt gibt. Ich bitte dich, erfülle uns mit deinem Heiligen Geist und verändere uns. Fang heute bei mir damit an.
Amen
Lied: Vater, mach uns eins…
Als heutige Bibellese ist Josua 23, 1 – 16 vorgesehen.