brown and white rice grains

„Krone des Lebens“ – Impulse in der Woche, die zusagen und herausfordern – 13. April 2022

Mittwoch, 13. April

„Jesus spricht: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es viel Frucht.“ (Johannes 12, 24)

Was passiert, wenn wir ein Weizenkorn in Watte gepackt aufbewahren und so vor allen Umwelteinflüssen schützen wollen? Es wird alleine bleiben, wird zwar seine Keimfähigkeit behalten über viele Jahre und es wird ihm mit Sicherheit nichts passieren. Es wird aber auch nichts passieren.

Seine Aufgabe ist jedoch nicht, wohlbehalten in Watte gepackt, zu verharren. Seine Aufgabe ist, neue Frucht zu bringen. Dazu muss das Weizenkorn aber in die Erde gepflanzt werden, damit es keimen kann. Das Korn wird dabei aufgebraucht, es verliert seine Identität und stirbt. Aber daraus entsteht etwas Neues. Es wächst eine neue Pflanze, die wiederum viele neue Weizenkörner hervorbringt.

Dieses Bild, das seinen damaligen Zuhörern wohlbekannt ist, verwendet nun Jesus angesichts seiner bevorstehenden Passion. Gerade eben erst ist er unter Hosianna-Rufen seiner Jünger in Jerusalem eingezogen. Nun dämpft er ihre Euphorie. Er zieht nicht in Jerusalem ein um eine weltliche Königsherrschaft zu errichten. Er hat einen anderen Auftrag.

Er sieht sein Sterben am Kreuz vor sich. Dieses Sterben werden die Jünger kaum verstehen und nur schwer verkraften können. Aber sein Sterben war notwendig, denn nur so konnte er seine Mission vollenden. Nur so konnte sein Wirken auf dieser Erde Frucht bringen. Vielfältig, bis zum heutigen Tag.

Jesus redet dabei von seiner Verherrlichung. Auf den ersten Blick aber war seine Kreuzigung eine Schande und für seine Jünger ein Fiasko. Herrlichkeit sah in ihren Augen anders aus. Erst mit seiner Auferstehung und Himmelfahrt, sowie der Ausgießung des Heiligen Geistes an Pfingsten haben die Jünger die volle Dimension dessen erahnt, was ihnen Jesus hier aufzeigt.

Jesus musste sterben, damit wir Vergebung unserer Schuld und Sünde erlangen können. Damit wir in Beziehung zu Gott treten können und er uns ein Leben schenkt von ungeahnter Qualität – ewiges Leben.

Es geht in der Nachfolge Jesu nicht darum, dass wir unser irdisches Leben nach weltlichen Maßstäben ausleben und auskosten bis zur letzten Minute. Sondern dass wir bleibende Frucht bringen für Jesus. Das aber können wir nur, wenn wir mit ihm eng verbunden bleiben.

Helmut Haas

Herr Jesus Christus, du bist für mich gestorben, damit ich ewiges Leben erhalte. Dieses Leben in enger Verbindung mit dir möchte ich in besonderer Weise in dieser Karwoche führen. Erfülle mich mit deinem Heiligen Geist und schenke, dass ich ein Stück weit dir ähnlicher werde. In meinem Denken, meinem Reden und in meinem Tun.

Amen

Lied: Korn das in die Erde…

Veröffentlicht in Tagesimpulse.