Sonntag, 15. Mai
Wer des HERRN Namen anrufen wird, der soll errettet werden. Joel 3,5
Da sitzt er mit angewinkeltem Bein mitten auf dem Boden der Hirschstraße in Ulm. Er streckt seine Hand aus und sucht den Augenkontakt zu den Passanten. Auch ich habe nichts für ihn übrig und suchen an ihm vorbeizulaufen … Doch da, mein Name, jemand ruft meinen Namen! Die Augen folgen dem Gehör und finden zu seinem Gesicht. Tatsächlich, dieser Bettler da ruft mich bei meinem Namen an. Und dann folgen seine Worte: „Du, Jochen, Du hast doch selbst gesagt, man könne sich auf Dich verlassen, Du würdest Menschen in einer Notlage jederzeit helfen. Was ist also nun mit mir?“ Ich blicke in seine Augen. Er lässt mir keine Wahl. Ich kann meinem eigenen Namen nicht entkommen und gehe auf ihn zu …
Diese Parabel mag die Worte beim Propheten Joel ins rechte Licht rücken: „Wer des HERRN Namen anrufen wird, der soll errettet werden.“ Der Gott, von uns bei seinem Namen gerufen, kann uns nicht überhören. Im Gebet nehmen wir ihn beim Wort, dringen zu ihm vor. Und er geht nicht an unserem Leben vorbei, sondern wendet sich uns zu. Auch wenn unsere Bitten nicht wortwörtlich erfüllt werden, erhört er uns, die wir ihn bei seinem Namen ansprechen.
Jesus, hebräisch „Jeschua“, auf Deutsch: „Der HERR rettet“. „Es ist uns Menschen kein anderer Name unter dem Himmel gegeben, durch den wir gerettet werden sollen.“ (Apostelgeschichte 4,12). Sein Heil liegt uns auf den Lippen. Wenn wir dann unseren Mund öffnen und rufen …
Jochen Teuffel
Du Gott, unser Vater, Dich preisen deine Werke. Dein Sohn lässt das Lob nicht im Tod verstummen. Dein Geist bringe unsere Stimmen zum Singen – ein Lobgesang auf deine Güte. Ehre sei Dir in der Höhe und Frieden auf Erden. Amen.
Als heutige Bibellese ist Psalm 98 vorgesehen.
Zum Abschluss das Lied „Jesus, höchster Name“ zum Anhören.