Mittwoch, 25. Mai
Jesus spricht: „Ich will euch wiedersehen, und euer Herz soll sich freuen, und eure Freude soll niemand von euch nehmen.“ (Johannes 16, 22)
„Wiedersehen macht Freude“, so formuliert man gerne den Wunsch, dass jemand etwas Ausgeliehenes wieder zurückbringen möge.
Aber Wiedersehen macht auch Freude, nachdem man liebgewonnene Menschen verabschiedet hatte. Bei manchen Zeitgenossen hält sich die Wiedersehensfreude allerdings in Grenzen…
Ganz anders bei Jesus und seinen Jüngern. Sie waren ca. 3 Jahre zusammen, hatten das Leben geteilt, viel miteinander erlebt und die Jünger hatten viel von ihrem Meister abgeschaut. Sie waren zusammengewachsen, hatten innige Gemeinschaft miteinander.
In seinen Abschiedsreden – aus denen unserer heutiger Text stammt – bereitete Jesus seine Jünger auf seinen Tod und sein Begräbnis vor. Jesus hatte klar vor Augen, dass er sterben würde. Dies würde für die Jünger Trauer und Abschiednehmen bedeuten. Und Jesus wusste, dass seine Jünger damit nur schwer zurechtkommen würden.
Deshalb sagte er ihnen:
„Noch eine kleine Weile, dann werdet ihr mich nicht mehr sehen,…“ (Joh. 16, 16)
und
„Ihr werdet weinen und klagen, … ihr werdet traurig sein,…“ (Joh. 16, 20)
Abschied nehmen – das stand den Jüngern bevor. Aber Jesus tröstete sie mit dem heutigen Vers aus der Losung. Jesus sah über den Horizont hinaus, durch ihn hindurch. Er sah schon den Ostermorgen kommen. Der Abschied sollte nicht endgültig sein, sondern zeitlich begrenzt – eine kleine Weile.
Und wenn wir die Ostergeschichte nachlesen in Joh. 20, dann erfahren wir, dass die Jünger froh wurden, als ihnen der auferstandene Jesus in ihrem Versteck unverhofft erschien (Joh. 20, 20). Sie freuten sich darüber, dass ihr Herr und Meister wieder lebendig war und lebte. Und diese Freude konnte ihnen niemand nehmen. Trotz aller Verfolgung, der die Jünger nach Pfingsten ausgesetzt waren. So wie es ihnen Jesus voraussagte.
Bis zum heutigen Tag leben wir Christen von der Osterfreude. Und von der Gewissheit, dass Jesus lebt. Wir glauben an keinen toten Gott.
Und Jesus verspricht auch uns, dass wir ihn wiedersehen werden. In Zukunft – vielleicht in naher Zukunft. Bei seiner Wiederkunft. Auch das hat er seinen Jüngern verheißen.
Und so dürfen wir als seine Nachfolger in dieser Gewissheit leben und uns freuen, dass Jesus auferstanden ist und lebt.
Ist das für Dich auch ein Grund zur Freude, die dir niemand nehmen kann?
Helmut Haas
Herr Jesus Christus, du bist auferstanden und lebst. Darüber darf auch ich mich freuen, wie die Jünger damals. Diese Freude kann mir niemand nehmen. Egal was kommen mag. Und ich darf in der Zuversicht leben, dass du wiederkommst.
Amen