Montag, 01. August
Haben wir nicht alle einen Vater? Hat uns nicht ein Gott geschaffen? Warum verachten wir denn einer den anderen? Maleachi 2,10
Ich war ein Einzelkind und das hat mir nie so richtig gefallen. Gut, man hat auch Vorteile, denn man muss eigentlich nichts teilen. Weder die Spielsachen, noch das Zimmer oder die Aufmerksamkeit der Eltern. Und trotzdem hatte ich immer das Gefühl, dass mir da etwas gefehlt hat. Ich habe andere immer darum beneidet, dass sie Geschwister hatten.
Es sah von außen immer so harmonisch aus! Geschwister die zusammenhielten und miteinander spielten, sich gegenseitig liebten und einander verteidigten, das wollte ich auch haben!
Nun sind ein paar Jahre vergangen und wir haben selbst vier erwachsene Kinder. Was mir entgangen ist, das sollten sie genießen können. Aber wie alle Eltern von mehreren Kindern wissen, das mit der Harmonie und dem Frieden in der Familie ist so eine Sache. Da gibt es immer diese Vergleiche: Ich bin größer, ich bin klüger, ich bin besser in der Schule als du, …und wir Eltern verstehen die Welt nicht mehr, versuchen zu schlichten und zu argumentieren.
Dabei hatten sie doch alle die gleiche Mutter und den gleichen Vater! Und Sie wurden und werden alle von uns geliebt!! Jetzt sind sie erwachsen und sehen zum Glück vieles mit anderen Augen!
Wie ist das jetzt aber global betrachtet? Auch da geht es alles andere als friedlich zu! Wenn wir an Gott glauben und daran, dass er der Schöpfer aller Dinge und auch der Menschen ist, dass er unser Vater ist, sollten dann nicht alle Menschen einander achten und voller Respekt miteinander umgehen?
Warum erheben wir uns über die Anderen und meinen besser zu sein als sie? Darin liegt doch das Problem, sonst würde es diese Ungerechtigkeit und die Verurteilung von Menschen, die die ‚falsche‘ Hautfarbe, die ‚falsche‘ Volkszugehörigkeit, das ‚falsche‘ Geschlecht, oder was auch immer haben, doch gar nicht geben.
Wir müssen doch davon ausgehen, dass Gott grundsätzlich jedes seiner oft so unterschiedlichen Kinder liebt! Er ist Gott! Er ist Schöpfer! Er ist Vater!
Beginnen wir doch heute einmal bei uns selbst und fragen uns einmal : Wo erhebe ich mich über andere und meine etwas Besseres zu sein?
Wir sind doch erwachsene Menschen! Und wir alle haben den einen Vater!
In Philipper 2,3-5 steht: In Demut achte einer den anderen höher als sich selbst. Denkt nicht nur an eure eigenen Angelegenheiten, sondern interessiert euch auch für die anderen und für das, was sie tun.: Geht so miteinander um, wie Christus es euch vorgelebt hat.
Berit Knorr
Mein Vater im Himmel, wie gehe ich manchmal mit meinen Geschwistern um! Oft fällt es mir gar nicht auf, ich übernehme Verhaltensmuster, verurteile Menschen, die ich gar nicht richtig kenne und mache mich so vor dir Schuldig, denn du bist mein Gott, du bist mein Schöpfer, aber eben auch der Vater aller Geschöpfe! Verzeih mir mein Verhalten, öffne mir die Augen für meine Geschwister und hilf mir sie so anzunehmen wie sie sind.
Lied: Unser Vater, Christoph Zehendner https://youtu.be/T3R-ZBDq4Xk