Sonntag, 21. August
Haltet mich nicht auf, denn der HERR hat Gnade zu meiner Reise gegeben. 1. Mose 24,56
Geglückt! Am Brunnen vor den Toren Harans trifft Abrahams Knecht auf Rebekka beim Wasserschöpfen. Sie wendet sich ihm zu und gibt auch dessen Kamelen zu trinken. Für den Knecht ist dies ein göttlich bestimmtes Zeichen, dass Rebekka als zukünftige Ehefrau für Abrahams Sohn Isaak vorgesehen ist. Nachdem der Knecht bei Laban, dem Bruder der Rebekka, die Zustimmung gefunden und die Geschenke überreicht hat, drängt er zum Aufbruch. Gottes Gunst der Stunde will für die Heimreise nicht verspielt sein.
Martin Luther übersetzt diese Begebenheit für uns heute wie folgt: „Dadurch werden wir ermahnt, dass man bei den Werken Gottes niemals zögern oder säumen soll, sondern alles aus dem Weg räumen muss, was uns wie auch immer an dem angefangenen Werk aufhalten könnte … Wer nicht in der Stunde oder in dem Augenblick, wo ihn der Heilige Geist ruft, aufbricht, wird ihn niemals ergreifen; denn wenn er einmal gegangen ist, kommt er nicht wieder“ (Genesisvorlesung 1538/42, WA 43, S. 348f).
Was von Gott für uns vorgesehen ist, ist in unserem Leben dran und darf nicht hinausgezögert werden. Aus verpassten Gelegenheiten lässt sich nichts gewinnen. Doch eine Frage bleibt: Ist das, was ich jetzt angehen will, wirklich von Gott für mich persönlich vorgesehen? Vielleicht sieht er stattdessen für mich eine Zeit des Aushaltens in aller Geduld vor. Ich jedenfalls kann nicht entscheiden, was Gott mit meinem Leben vorhat.
Jochen Teuffel
HERR Gott, himmlischer Vater, Du siehst Dinge für uns vor, die deine Güte widerspiegeln. Wo dein Ja-Wort ausgesprochen ist, sollen wir ans Werk gehen. Gib Du uns deinen Geist, damit wir unterscheiden können, was von uns zu tun oder aber zu lassen ist. Durch Christus Jesus. Amen.
Als heutige Bibellese ist Psalm 59 vorgesehen.
Zum Abschluss das Lied „In Gottes Namen fang ich an“ (EG 494) zum Anhören.