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„Krone des Lebens“ – Impulse in der Woche, die zusagen und herausfordern – 17. August 2022

Mittwoch, 17. August

„So gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist.“ (Lukas 20, 25)

Den Schriftgelehrten und Hohenpriester war Jesus ein Dorn im Auge. So versuchten sie ihm immer wieder mit Fangfragen eine Falle zu stellen.

Eine dieser Fangfragen war: »Ist’s recht, dass wir dem Kaiser Steuern zahlen oder nicht?« (Lukas 20, 22).

Mit dieser Frage wollten sie ihn in Schwierigkeiten bringen. Denn würde Jesus mit »nein« antworten, dann könnten sie ihn beim römischen Statthalter anschwärzen wegen Anstiftung und Aufruf zum Widerstand gegen den römischen Staat. Würde Jesus mit »ja« antworten, dann wäre er bei den Juden unten durch. Denn das römische Steuersystem der Fremdherrscher war mehr als verhasst im Volk.

Jesus durchschaute aber das Anliegen der jüdischen Führer sofort und gab obige Antwort, die bei ihnen für Verwunderung sorgte. Versuch zum wiederholten Male fehlgeschlagen, wieder mussten die jüdischen Führer eine Niederlage einstecken.

Jesus ist weder ein Weltverbesserer, noch ein Sozialrevolutionär oder politischer Umstürzler.

Im Verhör vor Pilatus sagt er ganz deutlich: »Mein Reich ist nicht von dieser Welt.« (Johannes 18, 36).

Jesus ist nicht in diese Welt gekommen, um eine neue Weltordnung aufzurichten. Er ist auch nicht gekommen, um die römische Besatzungsmacht aus dem Land zu jagen.

Sein Anliegen ist, dass Gottes Reich in dieser Welt Wirklichkeit wird, Gestalt gewinnt. So wie wir es im Vaterunser beten: »Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.«

Gottes Wille kann auf Erden nur dann geschehen, wenn wir Menschen nach Gottes Willen fragen und diesen dann auch in unserem Leben und Alltag umsetzen.

Gottes Reich kann nur dann Gestalt annehmen in unserer Welt, wenn wir Gott das geben, was Gottes ist. Und das ist nicht weniger als unser ganzes Leben.

Steuern bezahlen wir nicht gerade gerne. Aber deshalb sollte die Steuererklärung trotzdem korrekt ausgefüllt werden.

Und was ist mit unserem Leben?

Da würden wir doch gerne die Kontrolle darüber selbst behalten.

Aber sind wir dazu überhaupt in der Lage?

Sollten wir nicht doch Gott alles geben, was Gottes ist?

Auch unser ganzes Leben?

Helmut Haas

Vater im Himmel, dir gebührt die Ehre. Du hast mir das Leben geschenkt und du möchtest, dass ich es nach deinem Willen lebe und gestalte. Hilf du mir bitte dabei. Ich möchte am heutigen Tag dir all das geben, was dein ist.

Amen

Lied: Jesus, dir gehört mein Leben…

Veröffentlicht in Tagesimpulse.