Freitag, 09. September
Jesus spricht: Nicht die Starken bedürfen des Arztes, sondern die Kranken. Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder. Markus 2, 17
Wenn Sie diesen Satz lesen, denken Sie vielleicht: „Die brauchen es auch wirklich, die Sünder. Mörder, Lügner, Betrüger, Diebe, Gewalttäter…“ Ein bisschen blöd, selbst nicht dazuzugehören. Nicht gemeint zu sein. Die Meinung, es passe nicht zusammen, in die Kirche zu gehen und dann bei nächster Gelegenheit über seine Mitmenschen herzufallen, höre ich oft – und es ist ja auch wahr. Es schwingt aber auch mit: Ein Sünder ist einer, der richtig Übles tut. Aber alles anderen, sind eigentlich o.k. und gute Menschen. Nur all das sagt nichts darüber aus, wer Jesus braucht und ein Christ ist bzw. werden kann. Beim Thema Sünder geht es eigentlich nicht erster Linie um den Straftatenkatalog, sondern um die Beziehung zu Jesus. Wir hören „Sünder“ als eine Aussage über unser Tun, zuerst ist aber „Sünder“ eine Aussage über die Beziehung in der wir leben: Beziehung mit Gott oder eben nicht. Wo ich ohne Gott lebe, bin ich ein Sünder, wo ich mit ihm lebe, bin ich ein Gerechter. Beides wird es in mir geben. Entsprechend wird auch mein Verhalten nicht perfekt sein. Also brauche ich auf jeden Fall auch Jesu Einladung – und zwar jeden Tag. Jeden Tag ist er für mich gekommen, weil er die ruft, die nicht in einer perfekten Gottesbeziehung leben – also wir alle. Jeden Tag kann ich mich darauf verlassen, dass er genau für mich gekommen ist.
Pfarrerin Kathrin Bohe
Jesus, danke, dass Du für mich gekommen bist. Danke, dass Du mich rufst und ich in Dir gerecht bin. Wo ich krank bin, mach Du mich gesund. Wo ich mich falsch verhalte, bring Du mich zurecht. Dir vertraue ich mich an. Amen.
Bibellese: 2. Chronik 6, 22 – 42
Lied: Amazing grace – my chains are gone (Chris Tomlin) https://www.youtube.com/watch?v=Jbe7OruLk8I