Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns jeden Tag einen neuen Impuls geben:
Dienstag, 01. Juni
„Wenn ihr euch von ganzem Herzen zu dem HERRN bekehren wollt, so tut von euch die fremden Götter.“ 1. Samuel 7,3
Warum ist Gott nur so kleinlich, warum so eifersüchtig, wie er sogar von sich selbst sagt (2. Mose 20, 5)?
Wenn wir doch prinzipiell anerkannt haben, dass er Gott ist und dass Jesus für uns gestorben und auferstanden ist, was macht es dann schon aus, wenn wir uns noch ein bisschen in anderen Kulturen, Religionen oder Lebensphilosophien umschauen? Wenn wir uns hier und da ein paar „Rosinen“ aus anderen Kuchen picken? Man muss ja nicht gleich alles glauben, was die so sagen, aber dies und das ist doch ganz nett, beschwingt die Seele….?
Wir kennen alle die Geschichte mit dem Frosch und dem Wasser, oder? Wenn man einen Frosch in heißes Wasser setzt, wird er sofort wieder raushüpfen. Setzt man ihn aber in kaltes Wasser und bringt es zum Kochen, wird er drin sitzen bleiben und sterben.
Ich hab noch nicht ausprobiert, ob es wirklich stimmt, aber das Bild finde ich sehr eindrücklich.
Wir probieren hier ein bisschen, da ein bisschen. Es fühlt sich gut an und scheint harmlos. Aber mit der Zeit wird aus dem bisschen immer mehr. Mehr Zeit, die wir mit Dingen verbringen, die Gott nicht gut findet, mehr Energie, mehr Geld, mehr von unserem Herz driftet immer weiter weg von Gott und seinem Wort. Es kommt der Moment, wo ich nicht mehr Gott um Rat frage, mich nicht mehr auf ihn allein verlasse, sondern alles mögliche andere versuche, um Hilfe zu bekommen. Alles andere hilft aber nicht wirklich, und am Ende…
Gott ist nicht eifersüchtig um seiner selbst willen. Er braucht nicht unsere Anerkennung oder unsere Aufmerksamkeit. Aber er weiß, dass alles, was uns von ihm weglockt, nicht gesund ist für uns. Und so wie ein guter Vater seine Kinder vor schlechten Dingen warnt, und evtl. sogar den Umgang mit bestimmten „Freunden“ verbietet, so warnt uns Gott vor allen anderen Einflüssen, die Anspruch auf unser Leben erheben.
Heute geht es dabei nicht mehr um Baal oder Moloch, für die Eltern ihre Kinder verbrannten oder sonstige Grausamkeiten begingen. Aber wenn wir ein bisschen nachdenken, fallen uns sicher einige „Götter“ ein, denen wir uns widmen, vielleicht erst nur aus Interesse und weil sich’s gut anhört. Später aber immer mehr und immer intensiver, bis sie schließlich unser Leben ganz ausfüllen – und letztendlich zerstören.
Wie können wir denn erkennen, was gut für uns ist und was nicht? Vieles, was wir so hören, sehen und angeboten bekommen, sieht doch harmlos aus und scheint uns gut zu tun?
Es gibt da diese leise Stimme in uns, dieses Gefühl, dass irgendwas nicht stimmt. Das kommt nicht von ungefähr, sondern ist Gottes Heiliger Geist, der uns „…alles lehren und [uns] an alles erinnern [wird]“, was Jesus uns gesagt hat (Johannes 14,26).
Wir können auch in der Bibel nachlesen, zu vielem hat Gott klare Anweisungen gegeben, um unserer Selbst willen klare Verbote ausgesprochen.
Und schließlich können wir Gott direkt fragen, ob dieses verlockende Angebot oder jene neue Idee im Einklang sind mit seinem Willen für uns.
Er wird es uns zeigen, denn sein Wille für uns ist unser ewiges Wohl, und nicht ein bisschen kurzfristiges „Wohlfühlen“ hier und jetzt.
Cornelia Letting
„Ich aber und mein Haus wollen dem HERRN dienen.“ (Josua 24, 15b)
Amen
Als heutige Bibellese ist Apg 4,32-37 vorgesehen.