Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns jeden Tag einen neuen Impuls geben:
Donnerstag, 02. April
Gott, du hast mich von Jugend auf gelehrt, und noch jetzt verkündige ich deine Wunder. (Psalm 71,17)
Der Beter, die Beterin des 71. Psalms hat viel Lebens- und Glaubenserfahrung. Nun in die Jahre gekommen, blickt er/sie dankbar zurück aufs Leben. Jetzt, im Alter, bittet er/sie Gott aber auch erneut um Hilfe, denn das Leben ist bedroht, die Zukunft ungewiss.
Schon in jungen Jahren hatte er/sie erlebt, dass Gott viel Gutes schenkte, die Familie durchbrachte, nahe war, tröstete, Lebensgrund und -halt war… Dabei gab es im langen Leben durchaus Krisenzeiten, Probleme zu bewältigen, gefährliche Situationen zu meistern.
Aber Gott erwies sich als der Treue, der durchhalf, der „meine Füße wieder auf weiten Raum stellte“. Wie gut ist es, wenn Kinder von klein auf in den Glauben der Eltern, in ihr regelmäßiges Beten hineingenommen werden, von diesem Segen erfahren, dass ihr Leben in Gott verwurzelt sein darf.. „Gott du hast mich von Jugend auf gelehrt.“
Gerade in Lebenskrisen muss ich nicht erst Gott suchen, ich weiß es bereits aus Erfahrung: Gott ist mir nahe, auch jetzt. Darum bittet der/die Beter/in, „auch im Alter, Gott, verlass mich nicht“. Und erinnert sich selbst und Gott, an frühere Hilfe, Bewahrung, Rettung, wunderbare Wendungen zum Guten. Solches Beten macht das Herz wieder weit. Erfährt so schon erste Hilfe und Ermutigung: Er/sie weiß doch – nicht nur einmal -, wie man sich hilflos vorkam oder verzweifelt mitten in der Krise, aber eben auch, wie man wieder herauskam, wie es weiterging, wie Gott bewahrte und Wege öffnete.
Von all diesen wunderbaren Wendungen im Leben erzählen hilft, sich und auch den Jüngeren in der Familie oder z.B. am Telefon Freunden.
Es weckt Lebensmut und -freude. Macht innerlich wieder jung.
„.. und noch jetzt verkündige ich deine Wunder.“
Hans-Joachim Scharrer
Solang ich lebe (Psalm 71 nachgebetet)
von Christoph Zehendner
Am ersten Tag in meinem Leben,
bei meinem aller ersten Schrei
hast du schon auf mich Acht gegeben,
seitdem warst du mir immer treu.
Du hast mich bei der Hand gefasst
und auf mich aufgepasst.
Auch in den wilden jungen Jahren
in Aufruhr, Zweifel, Übermut,
hab ich an jedem Tag erfahren:
Du bist bei mir und meinst es gut.
Du hast mich niemals eingeengt,
hast dich nie aufgedrängt.
Du warst mir nah auf allen Wegen,
beim Reifen, beim Erwachsensein.
Hast mich berührt mit deinem Segen
und mich gestärkt mit Brot und Wein.
So wuchs heran, was in mir steckt.
Du hast es aufgeweckt.
Wenn meine Schritte schwächer werden,
und Falten zieren meine Haut,
wenn ich gebeugt bin von Beschwerden,
das Alter schon mein Haar ergraut.
Dann gib mir doch trotz allem Schwung,
erhalt‘ mein Wesen jung.
Ich will es meinen Kindern sagen,
die Enkel sollen‘s alle hörn.
Wie treu du bist, an allen Tagen,
wie froh ich bin, dir zu gehörn.
Solang ich lebe, dank ich dir
–schenk mir die Kraft dafür.
Zu singen nach der Melodie von:
Ich will dich lieben, meine Stärke, EG 400
Als heutige Bibellese ist Markus 14, 26-31 vorgesehen.