Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns jeden Tag einen neuen Impuls geben:
Freitag, 03. September
Sorgt euch nicht um euer Leben. Mt. 6, 25
Jesus, weißt Du, was Du da sagst? Sorgt euch nicht um euer Leben! Ich vielleicht nicht, als gesunde mittelalte Person im sicheren Deutschland. Seit es die Impfungen gibt, müssen wir uns nicht mal mehr so arg vor Covid 19 fürchten. Aber würde ich dieses Jesuswort einer liberal gesinnten Frau in Afghanistan sagen? Oder einer Familie in der Sahelzone, die durch die Dürre nichts mehr zu essen hat? Oder dem jungen Mann in einem Schlauchboot auf dem Mittelmeer, der verzweifelt versucht Europa zu erreichen?
Jesus mutet es uns aber offensichtlich zu, uns nicht zu sorgen. Dürre, Hunger, Krankheit und Krieg waren auch den Menschen seiner Zeit nicht fremd. Jesus sagt nicht denen in Sicherheit: Sorgt euch nicht, sondern denen, die im höchsten Grad unsicher leben.
Sorgt euch nicht: Bei der Flutkatastrophe im Ahrtal erzählte eine junge Frau – sie hatte sich mit ihrer Familie aufs Dach geflohen. Wir sahen wie das Wasser stieg und stieg und alles mit sich riss. Ich glaube, in der Situation fängt jeder an zu beten. Wir jedenfalls haben gebetet – und in dem Moment, als wir beteten, hörte das Wasser auf zu steigen.
Ja, Jesus fordert uns heraus. In die bedrohliche Situation hinein spricht er: Fürchtet euch nicht. Sorgt euch nicht, denn ich sorge für euch.
Pfarrerin Kathrin Bohe
Herr Jesus Christus, Du bist der, der für uns sorgt. Manchmal sind wir selbst voller Sorge über das, was geschehen mag. Wir sehen keinen guten Weg. Aber Du siehst weiter und Du siehst tiefer. Danke, dass wir uns mit allen Sorgen Dir anvertrauen können. Amen.
Ökumenische Bibellese: Haggai 2, 1 – 9
Lied: Lege deine Sorgen nieder, Sefora Nelson https://www.youtube.com/watch?v=qhMjqDhT26k