Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns jeden Tag einen neuen Impuls geben:
Mittwoch, 05. Mai
„Ich habe die Erde gemacht und Menschen und Tiere, die auf Erden sind, durch meine große Kraft und meinen ausgereckten Arm und gebe sie, wem ich will.“ (Jeremia 27, 5)
Wir befinden uns um das Jahr 593 v. Chr. in der Stadt Jerusalem. Zedekia, König von Juda, berät sich mit den Herrschern der umliegenden Staaten. Sie alle wurden vom babylonischen König Nebukadnezar unterworfen. Sie loteten nun die Möglichkeiten aus das Joch der babylonischen Herrschaft durch eine gemeinsame Revolte abzuwerfen. Unterstützt wurden sie durch falsche Propheten und Wahrsager, die ihnen Erfolg verhießen.
Da fährt ihnen der Prophet Jeremia in die Parade. Denn Gottes Plan sah anders aus. Das sollte ihnen Jeremia im Auftrag Gottes verdeutlichen. Gott hatte nämlich Nebukadnezar, den babylonischen König, ausgewählt, um durch ihn die Völker zu unterwerfen. Alle Völker würden, so verkündete Gott, Babylon dienen, bis dessen Zeit abgelaufen sei. Erst dann würden andere in der Lage sein, Babylon zu besiegen und zu unterjochen.
Aus dem Buch Daniel, das als aktuelle Bibellese vorgesehen ist, lesen wir über die Pläne Gottes mit der Weltgeschichte. Die Abfolge der damaligen Weltreiche – Babylonier, Meder und Perser, Alexander der Große und das römische Reich – wurde Daniel um 550 v. Chr. in Visionen vorhergesagt. Und die Geschichte hat sich genau so ereignet.
Das wollte Zedekia nicht wirklich wahr haben. Er wurde von Gott vor die Wahl gestellt. Doch Zedekia hat sich gegen Gottes Plan und den Rat des Jeremia entschieden. Er lehnte sich gegen Nebukadnezar auf. Der wiederum reagierte darauf um 586 v. Chr. mit der Zerstörung der Stadt Jerusalem. Das war das Ende Zedekias und des Königreichs Juda. Genau so, wie Gott es vorhergesagt hatte für den Fall des Ungehorsams.
Gott ist Herr der Geschichte. Als Schöpfer der Erde und aller Geschöpfe darauf hat er das Recht, die Geschichte und die Geschicke der Welt nach seinem Plan zu bestimmen und zu lenken. Er tut das aber nicht selbstherrlich, sondern bezieht den Menschen mit ein. Er überlässt dem Menschen die freie Entscheidung – für oder gegen ihn.
Wie wäre wohl die weitere Geschichte der Stadt Jerusalem verlaufen, wenn Zedekia sich anders entschieden hätte – nämlich für Gottes Plan? Es liegt also mit an der Entscheidung jedes Einzelnen.
Gott ist immer noch Herr der Geschichte. Und er bezieht dich mit ein. Das betrifft die Weltgeschichte ebenso wie deine persönliche Lebensgeschichte. Gott lässt dir die Wahl, dich für oder gegen ihn zu entscheiden. Du trägst aber auch die Konsequenzen. Wie Zedekia.
Zedekia hat sich dagegen entschieden. Und Du?
Helmut Haas
Vater im Himmel, du hast einen Plan für mein Leben. Du möchtest, dass mein Leben gelingt. Du entscheidest aber nicht über meinen Kopf hinweg. Zeige du mir deinen Weg. Führe und leite du mich auch durch diesen Tag. Amen
Als heutige Bibellese ist Daniel 10, 1 – 21 vorgesehen.