Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns jeden Tag einen neuen Impuls geben:
Sonntag, 07. März
So mache dich auf und predige ihnen alles, was ich dir gebiete. Jeremia 1,17
„Wie oft habe ich das euch schon gepredigt …“ – „Da hätte man besser geschwiegen.“ Zwischen diesen beiden Sätzen steckt viel Wahrheit. Eindringlich möchte ich anderen klarmachen, was hier falsch läuft bzw. was sie besser zu tun hätten. Und auf der anderen Seite kommt mir die Einsicht, dass manche unbedachten Worte gegenüber anderen nicht angebracht gewesen sind. Besser nichts sagen – die eigene Überlegung: Wer schweigt, kann ja nichts Falsches sagen. Aber wenn andere dadurch zu Schaden kommen, lässt Schweigen einen mitschuldig werden.
„Mache dich auf und predige ihnen alles, was ich dir gebiete.“ Gottes Stimme im Jeremias’ Ohr. Ihr kann er nicht entkommen. Er muss als berufener Prophet in Juda vor König und Volk auftreten. Was er zu predigen hat, ist eine unheilvolle Botschaft, die kaum Zustimmung finden kann.
Wie kann ich mir sicher sein, dass das, was ich anderen gegenüber sagen will, aus berufenem Munde kommt? Legt sich eigene Stimmung, vor allem mein Ärger und meine Empörung in die Worte, rufen sie bei anderen Missstimmung hervor. „Wir predigen nicht uns selbst, sondern Jesus Christus,“ schreibt der Apostel Paulus (2Korinther 4,5). Das ist der Anspruch an mich. Ich soll meine Mitmenschen mit denjenigen Worten ansprechen, für die Jesus Christus einsteht, wozu er selbst das Amen spricht: Ja, so ist es; das gilt für dich und für mich.
Jochen Teuffel
Jesus, Sohn Gottes, gib Du mir deinen Geist, dass ich die richtigen Worte gegenüber meinen Mitmenschen finde: Worte, die Dinge klar ansprechen und nicht gehässig sind, Worte, die klären und doch versöhnlich sind, Worte, die dich bezeugen. Amen.
Als heutige Bibellese ist Psalm 34 vorgesehen.
Zum Abschluss Manfred Siebalds Lied „Gib mir die richtigen Worte“ zum Anhören.