Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns jeden Tag einen neuen Impuls geben:
Dienstag, 10. August
„Seid eines Sinnes untereinander. Trachtet nicht nach hohen Dingen…“ Römer 12, 16
Solche Sätze findet man wohl kaum als Untertitel auf einem Buch, in dem es um „Erfolg im Leben“, „Selbstverwirklichung in 10 Tagen“ oder so etwas geht…
Der Vers geht noch weiter: „…sondern haltet euch herunter zu den geringen. Haltet euch nicht selbst für klug.“
Definitiv kein Slogan, den die Karrieregurus als Leitmotiv ausgeben würden.
Das ganze 12. Kapitel des Römerbriefes ist für diese Zwecke ziemlich ungeeignet. Denn hier geht es sehr praktisch darum, wie wir als Christen in der Welt leben sollen.
Die römischen Christen, an die Paulus schreibt, hatten es sicher nicht leicht. Rom war nicht gerade bekannt als Stadt der Nächstenliebe und Menschenfreundlichkeit.
Trotzdem oder gerade deshalb ermutigt Paulus sie, sich nicht am Verhalten und an den Gewohnheiten dieser Welt zu orientieren, sondern sich von Gott in neue Menschen verwandeln zu lassen, indem sie ihre Denkweise ändern (Kap. 12, 2).
Und dann folgen so „außerirdische“ Forderungen wie Liebe ohne Falsch (V. 9), Geduld in schweren Zeiten (V. 12), Segnen von Verfolgern (V. 14), sich Freuen mit den Fröhlichen und Weinen mit den Weinenden (V. 15) und als Höhepunkt „…wenn deinen Feind hungert, gib ihm zu essen… (V. 20).
Auch heute leben wir als Christen in einer Welt, die voll ist von Egoismus, der sich Individualismus nennt, Gleichgültigkeit, die sich als Toleranz tarnt und Missachtung der guten Ordnungen, die Gott uns gegeben hat.
Aber wenn wir mit seiner Hilfe nach seinem Willen zu leben lernen, sind wir der lebendige Beweis, dass in all dem Durcheinander sein Reich schon angebrochen ist.
Und Stück für Stück können wir es erweitern, da wo wir sind, indem wir die Menschen um uns herum nicht behandeln, wie sie es erwarten, sondern wie Gott es uns zeigt.
Cornelia Letting
Vater im Himmel, Du mutest uns zu, in dieser Welt zu leben, die mehr und mehr von Dir wegrückt. Du willst uns als Zeugen für Deine Liebe und Gnade gebrauchen, vielleicht manchmal auch als Warner vor Deinem Gericht.
Hilf uns, klar zu sehen, wo wir der allgemeinen Strömung der Gesellschaft nicht folgen dürfen und wo wir uns eher um andere kümmern sollen als um uns selbst.
Danke für Deine Geduld und Freundlichkeit, die allen Menschen gilt. Du willst, dass sie gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.
Danke, dass wir daran mitwirken dürfen. Amen
Als heutige Bibellese ist 2 Könige 16,1-16 vorgesehen.