Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns jeden Tag einen neuen Impuls geben:
Mittwoch, 12. Mai
„Das ist die Zuversicht, mit der wir vor ihm reden: Wenn wir um etwas bitten nach seinem Willen, so hört er uns.“ (1. Johannes 5, 14)
Gebete enden spätestens an der Zimmerdecke.
Gebete sind höchstens Selbstgespräche, die vielleicht der Psyche ein Stück weiter helfen.
Solche oder ähnliche Sätze bekommt man ab und zu zu hören.
Ganz anders die Aussage des Apostels Johannes. Er spricht von einer Zuversicht. Einer Zuversicht, die nicht nur die Möglichkeit in Betracht zieht, sondern fest darauf vertraut, dass Gott hört. Und dieses Vertrauen kommt nicht nur von der Zusage, die Jesus seinen Nachfolgern gegeben hat. Sondern Johannes hat erlebt, dass Gott Gebet hört und erhört.
Du denkst jetzt vielleicht, dass Johannes gut reden hat. Schließlich war er 3 Jahre mit Jesus unterwegs. Hat das Pfingstereignis miterlebt und die ersten Jahren der christlichen Gemeinden mitgestaltet. Kein Wunder, dass er mit einer solchen Zuversicht schreiben kann.
Aber wir heute?
Auch Du kannst heute mit Jesus eine persönliche Beziehung eingehen. Auch Du kannst heute die Erfahrung machen, dass Gebete keine Selbstgespräche sind, die an der Zimmerdecke enden. Auch Du kannst heute erfahren, dass Gott deine Gebete hört. Du musst nur heute diesen Schritt wagen.
Vielleicht hast Du es versucht. Hat nicht funktioniert. Hast es wieder gelassen.
Gott hat es mit Sicherheit gehört. Aber wir dürfen Gott nur nicht mit einem Automaten verwechseln: Gebet oben rein, kommt Erfüllung unten raus.
Nicht jede Bitte, nicht jeder Wunsch kann erfüllt werden. Trotzdem hört Gott jedes Gebet. Er hört jede Bitte, jede Fürbitte, jeden Dank, jede Sorge die uns beschäftigt.
Eltern erfüllen auch nicht jeden Wunsch und jede Bitte ihrer Kinder, weil sie wissen, was gut ist für sie und was nicht. Auch wenn die Kinder da oft anderer Ansicht sind.
So auch bei Gott.
Johannes hat noch eine Bedingung eingebaut: „Wenn wir um etwas bitten nach seinem Willen, so hört er uns.“
Soll ich jetzt Gott nach dem Mund reden? Wenn es eh nach seinem Kopf geht, warum soll ich dann noch beten?
Gott möchte dich einbeziehen in sein Handeln. Und deshalb ist Gebet keine Einbahnstraße, sondern ein Gespräch. Kommunikation mit Gott. Ein Reden und Hören auf beiden Seiten. So kannst Du Gottes Willen erkennen und dein Gebet entsprechend ausrichten. Menschen in der Bibel wie Abraham, Mose, David, Jeremia, Daniel und viele andere mehr können dir Vorbild sein. Vor allen Dingen aber Jesus selbst, der im ständigen Kontakt mit seinem Vater im Himmel lebte.
Beten ist Reden mit Gott in einer Grundhaltung, wie Jesus sie im Vaterunser lehrte und wie er sie vorlebte: „Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.“
Helmut Haas
Vater im Himmel, danke, dass ich mit dir reden darf und du immer ein offenes Ohr für mich hast. Rede du auch zu mir, damit ich deinen Willen erkenne und mein Denken, Reden und Tun danach ausrichte. Hilf du mir dazu auch an diesem Tag. Amen
Lied: Er hört dein Gebet…
Als heutige Bibellese ist Sprüche 29, 1 – 18 vorgesehen.