Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns jeden Tag einen neuen Impuls geben:
Mittwoch, 15. Juli
„So seid nun besonnen und nüchtern zum Gebet. Vor allen Dingen habt untereinander beständige Liebe.“ 1. Petrus 4 7-8
Diese Worte des Petrusbriefs richten sich im 1. Jahrhundert an verstreute Gemeinden in Kleinasien, einer Provinz des römischen Reichs. Mit ihrem christlichen Glauben befanden sie sich in der Minderheit und wurden verfolgt. Doch hatten sie die Hoffnung, dass Gott ihnen im nah erwarteten Endgericht Recht verschaffen würde und ihre Leiden ein Ende haben würden.
Auch wir spüren vielleicht mehr wie früher die Begrenztheit des Lebens. Denn die Bedrohung durch die Pandemie macht auch uns zu Bedrängten. Sie fördert bei manchen den Glauben an Verschwörungstheorien, die nicht besonnen machen, sondern Unruhe stiften. Ganz im Gegenteil will der Petrusbrief mit seinen Worten trösten und aufbauen.
Er leitet uns an, am Gebet festzuhalten. Denn im Gebet verbinden wir uns mit Jesus Christus. Er ist uns nahe, weil er auch leiden musste, aber die Macht des Todes überwunden hat. Wir werden ermutigt, zu beten als Menschen, die mit der Realität verbunden sind; die nach Wegen suchen, einen Weg zu finden, wie sie unter den gegebenen Umständen nüchtern die alltäglichen Dinge angehen können. Denn keiner kann alles, aber jeder kann etwas, immer im Vertrauen, dass nichts so bleiben muss wie es ist.
Vor allem geht es darum, miteinander in beständiger Liebe zu leben, also in Freundlichkeit, Fairness und dem aufrechtem Gang. Denn Liebe tut etwas für andere, was keiner für sich selbst tun kann. Letztlich ermutigt uns der Petrusbrief so zu leben, wie es ein bekanntes Zitat ausdrückt, das Martin Luther zugeschrieben wird: „Und wenn morgen die Welt untergehen würde, so pflanzte ich noch heute ein Apfelbäumchen“.
Susanne Scharrer
Vater im Himmel, du kennst mich. Manchmal fällt es mir schwer, mich zu besinnen. Zu unruhig bin ich in diesen Tagen. Aber du bist meine Zuflucht. Erfülle mich mit deinem Frieden. Und bewege mich, ihn weiterzugeben. Mach mein Herz fest und meinen Verstand klar. Führe zusammen, was auseinanderfällt und stärke unser Miteinander, damit unsere Zukunft Bestand hat. Amen
Bibellese: 1. Könige 21,1-16