Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns jeden Tag einen neuen Impuls geben:
Mittwoch, 15. September
Jesus spricht: „Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht.“ (Johannes 14, 27)
Der heutige Text stammt aus den Abschiedsreden Jesu. Bevor er im Garten Gethsemane verraten und verkauft wird, stärkt, tröstet und ermutigt er seine Jünger. Er bereitet sie vor auf die Zeit nach seiner Passion, Auferstehung und Himmelfahrt. Auf die Zeit, in der er nicht mehr physisch bei ihnen sein kann.
Er schenkt ihnen „Schalom“. Dieser Schalom unterscheidet sich von dem Frieden, wie ihn die Welt kennt. Wie ihn die Welt ersehnt und doch nicht geben kann. Es ist nicht der Friede, wenn die Waffen schweigen. Nicht, wenn sich die Verlierer vor den Siegern beugen. Es ist kein Gegenbegriff zum Krieg. Und es ist nicht die Stille überm Grab.
Dieser Schalom, den Jesus gibt, ist tiefer und umfassender als das, was wir in Politik und Diplomatie als Friede verstehen. Wenn wir uns die aktuelle Situation und die Weltgeschichte anschauen, dann erkennen wir, wie brüchig dieser ausgehandelte Friede immer war und auch aktuell ist. Und künftig auch sein wird.
Wir sollen darüber aber nicht erschrecken. Uns nicht fürchten. Jesus zeichnet seinen Jüngern realistisch auf, was auf sie zukommen wird. Er setzt nicht die rosarote Brille auf und verspricht nicht das Paradies auf Erden.
Aber er verspricht ihnen seinen Schalom.
Was ist das Besondere daran?
Es geht Jesus um ein erfülltes Leben – ewiges Leben. Aus seiner Sicht kann ein solches Leben nur gelingen, wenn die ursprüngliche innige Verbindung mit Gott dem Vater wieder hergestellt ist.
Das bekommen wir Menschen aber nicht hin. Dazu musste Jesus am Kreuz auf Golgatha sterben. So wie es im Buch Jesaja angekündigt wurde:
„Er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt.“ (Jesaja 53, 5)
Damit schafft Jesus Frieden zwischen Gott und uns Menschen. Zwischen Gott und mir bzw. dir. Er gibt uns den Friede Gottes und den Frieden mit Gott.
Wenn wir diesen Frieden erleben, dann können wir ihn hinaustragen in die Welt. Dann können wir Frieden stiften in dieser friedlosen Welt.
Bist Du dabei?
Helmut Haas
Herr Jesus Christus, du schenkst mir Frieden. Einen Frieden, der allumfassend ist. Du hast den Weg frei gemacht zum Vater. Aus der persönlichen Gemeinschaft mit dir heraus kann ich Frieden stiften in unserer Welt. Mein Herz muss nicht erschrecken und sich nicht fürchten, weil ich mich geborgen weiß in dir. Auch an diesem Tag.
Amen
Lied: Friede sei mit dir…
Als heutige Bibellese ist Nehemia 13, 15 – 22 vorgesehen.