Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns jeden Tag einen neuen Impuls geben:
Sonntag, 16. Mai
Unser Leben währet siebzig Jahre, und wenn’s hoch kommt, so sind’s achtzig Jahre, und was daran köstlich scheint, ist doch nur vergebliche Mühe; denn es fähret schnell dahin, als flögen wir davon. Psalm 90,10
„Kinder, wie die Zeit vergeht“ heißt es aus dem Mund von älteren Menschen. Wo sich im eigenen Leben wenig Neuerungen und Veränderungen ergeben, also vieles Tag für Tag beim Alten bleibt, vergeht die Zeit wie im Flug – zumindest in der eigenen Erinnerung.
Was bleibt – was bleibt mir noch? In Psalm 90 kommt dies mit drastischen Worten zur Sprache: Das meiste am Leben ist nur Arbeit und vergebliche Mühe. Dass menschliches Leben auf Dauer nicht gut gehen kann, dafür macht der Psalmbeter Gottes Zorn verantwortlich. „Es wird schon wieder“ ist kein Zuspruch, der schlussendlich gelten kann.
Birgt unser Leben nur Enttäuschung? Ansichtssache ist es: Schaue ich mich im Spiegel meiner selbst an, kann ich darin auf Dauer nicht bestehen. Schaue ich hingegen himmelwärts auf zu Jesus Christus „sitzend zur Rechten Gottes“ (Kolosser 3,1), entdecke ich mein Leben bei Gott neu. Dieser Himmelsblick des Glaubens spricht sich in Psalm 27 aus: „Ich glaube aber doch, dass ich sehen werde die Güte des HERRN im Lande der Lebendigen.“ (Vers 13)
Jochen Teuffel
Herr Jesus Christus, über alle Mächte und Gewalten, Herrschaften und Reiche bist du erhöht. So behältst Du im Himmel das letzte Wort. Überlass uns nicht unseren eigenen Stimmungen und Befürchtungen. Stärke uns durch den Geist der Wahrheit, den du verheißen hast. Mit ihm und dem Vater wirst du gepriesen in Ewigkeit. Amen.
Als heutige Bibellese ist Psalm 27 vorgesehen.
Zum Abschluss das Lied „Mein schönstes Zier und Kleinod bist“ (EG 473 / GL 361) zum Anhören und Mitsingen.