Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns jeden Tag einen neuen Impuls geben:
Sonntag, 19. April
Er behütet sein Volk wie seinen Augapfel. (5. Mose 32,10)
Unser Auge, insbesondere der Augapfel, ist leicht verletzbar. Deshalb schließen wir es blitzschnell, wenn ihm z.B. eine kleine Fliege zu nahe kommt. Deshalb halten wir schützend die Hand vor‘s Gesicht, wenn die Sonne zu stark blendet. Wir wollen nicht, dass etwas ins Auge geht. Ihm schadet. Das Augenlicht ist viel zu kostbar.
Gottes Volk wird hier sein Augapfel genannt. Im Gebet des Mose wie ein Resümee aus der langen Geschichte des Volkes Israel und seines Lebens – angefangen vom Auszug aus Ägypten, der langen Wanderschaft durch die Wüste bis hin zum gelobten Land. Immer wieder die Erfahrung: Gott behütet sein Volk wie seinen Augapfel.
Ein fast unüberbietbar zärtliches, ja liebevolles Bild, zunächst für das Volk Israel. Durch den Glauben an den Juden Jesus, der auch für uns der Messias (Christus) ist, gehören auch wir zum Volk Gottes. Gilt auch uns Gottes Zusage.
Was wollen wir mehr? Mehr an Trost und Geborgenheit gibt es nicht. Auch in diesen Tagen nicht. Und doch suchen wir oft nach etwas Sichererem in unserer Unsicherheit und Ohnmacht als nur Vertrauen zu können. Werden anfällig für Scharlatane im Netz.
Dabei ist es viel klüger, auf die Ratschläge seriöser Wissenschaft zu vertrauen, deren Kennzeichen gerade ist, dass sie zu ihrem (noch) Nichtwissen steht und keine falschen Versprechungen macht.
Vor allem aber ist uns zugesagt: Gott behütet sein Volk wie seinen Augapfel. Auf ihn können wir vertrauen – auch ohne Sicherheiten. Und zwar aus gutem Grund: um Christi willen.
Hans-Joachim Scharrer
Gott, lehre mich mit meiner Ohnmacht richtig umzugehen.
Dir will ich alle meine Ängste und Hoffnungen anvertrauen.
Auf dein Wort vertrauen.
Berge mich in Deiner Hut.
Gib auf jeden von uns Acht wie auf deinen Augapfel.
Ich danke Dir. Amen.
Als heutige Bibellese ist Psalm 16 vorgesehen.