„Krone des Lebens“ – Biblische Tagesimpulse, die zusagen und herausfordern – 2. Januar

Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns jeden Tag einen neuen Impuls geben:

Samstag, 2. Januar

„Sie lasen aus dem Buch, dem Gesetz Gottes, Abschnitt für Abschnitt und erklärten es, sodass man verstand, was gelesen wurde.“ (Nehemia 8, 8)

Am Ende der babylonischen Gefangenschaft lagen Jerusalem und der Tempel in Schutt und Asche. Die ersten Heimkehrer des Volkes Israel begannen mit dem Wiederaufbau. Die Euphorie war bald verflogen, als erste Schwierigkeiten auftraten. So ruhte der Tempelbau viele Jahre. Der Zustand der Stadt Jerusalem war erbärmlich. Ebenso die Stimmung in der Bevölkerung, sowie ihr geistlicher Zustand.

Als Nehemia, damals Mundschenk am persischen Hof, vom Zustand seiner Heimat und seines Volkes erfuhr, war er erschüttert. Er bat Gott um Hilfe. Er erhielt vom persischen König die Erlaubnis nach Jerusalem zu reisen und die Stadt wieder aufzubauen.

Zur selben Zeit war der Schriftgelehrte und Priester Esra in Jerusalem. Ihm war es ein Anliegen, dem Volk die Gebote Gottes zu lehren und dadurch das Volk geistlich zuzurüsten.

Als unter der Leitung von Nehemia die Stadtmauer Jerusalems wieder vollständig aufgebaut war, traf sich das ganze Volk vor einem der Stadttore. Und sie baten Esra das Buch mit dem Gesetz des Mose zu bringen und ihnen daraus vorzulesen. Offensichtlich hatte das Volk seinen desolaten geistlichen Zustand erkannt und das Verlangen, mehr von Gottes Willen zu erfahren und sein Leben danach auszurichten.

Aber das Hören allein genügte nicht. Deshalb lasen die Leviten Abschnitt für Abschnitt nochmals vor. Sie haben dem Volk nicht die Leviten gelesen, sondern in kleineren Gruppen Inhalt und Sinn des Geschriebenen erklärt. So verstand jeder, was gelesen wurde.

In der Apostelgeschichte wird uns vom äthiopischen Finanzminister berichtet (Apg. 8, 26 – 40). Er kaufte sich in Jerusalem eine Schriftrolle und las aus dem Buch des Propheten Jesaja.

Philippus, ein Nachfolger Jesu, fragte ihn: „Verstehst du auch, was du liest?“

Dieser antwortete ihm darauf: „Wie könnte ich denn, wenn nicht jemand mich anleitet?“

Philippus erklärte ihm die Zusammenhänge und verkündete ihm das Evangelium von Jesus. Am Ende ließ der Finanzminister sich taufen und zog seinen Weg mit Freuden.

Geht es Dir auch so, dass Du manche Texte in der Bibel ließt und doch nicht verstehst?

Dir manches Spanisch vorkommt und Du nur Bahnhof verstehst?

Da könnten wir einander weiterhelfen. Uns gegenseitig unterstützen. Unsere Fragen austauschen. Gemeinsam in der Bibel, dem Wort Gottes, lesen und forschen. Gemeinsam nach Antworten suchen.

Das wäre Gemeinde – eine Gemeinschaft von Nachfolgern Jesu, die gemeinsam die Bibel lesen, sich in kleinen Gruppen austauschen, nach Erklärungen suchen – bis jeder versteht, was gelesen wurde. Wie damals im Volk Israel und wie bei Philippus.

Nur ein Traum? Gemeinsam könnten wir ihn realisieren…

Helmut Haas

Vater im Himmel, du hast uns in der Bibel deinen Willen kund getan. Du weißt, dass wir nicht immer alles verstehen. Wir sind auf Hilfe angewiesen. Lehre uns, wie du verheißen hast, durch deinen Heiligen Geist. Und lass uns in der Gemeinschaft gegenseitig unterstützen und gemeinsam an Erkenntnis wachsen.

Amen

Liedvorschlag: Gut, dass wir einander haben…

Als heutige Bibellese ist Lukas 3, 1 – 6 vorgesehen.

Veröffentlicht in Tagesimpulse.