Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns jeden Tag einen neuen Impuls geben:
Dienstag, 20. Oktober
„Wir wissen, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind.“ Römer 8,28
Eine starke Behauptung, die Paulus hier aufstellt, oder?
Nicht: wir nehmen an, wir gehen davon aus, wir hoffen… sondern: wir wissen.
Wenn ich etwas weiß, setze ich das als Grundlage voraus für weitere Gedanken. Ich weiß z.B., dass drei plus zwei fünf ergibt, das brauche ich nicht jedes mal wieder neu in Frage zu stellen. Wenn ich also ein Ehepaar und drei Kinder zum Essen einlade, kommen fünf Personen. Das klingt simpel, ist es auch.
Ist es genau so simpel, wenn wir das mit dem obigen Vers versuchen?
Wie oft passiert etwas und wir geraten ins Zweifeln? Wir sehen nicht, wie dieses oder jenes gut für uns sein soll. Und dann fragen wir uns, ob Gott uns wirklich liebt, ob er da ist, wie er so etwas zulassen kann. Oder wir zweifeln unsern eigenen Glauben an, fragen uns, ob er wohl „ausreicht“…
Damit machen wir Gott und seine guten Gedanken über uns zu einer Variablen, die sich je nach Situation und Geschehen ändern kann.
Wenn ich aber weiß – also als gegeben voraus setze – dass mir alle Dinge zum Besten dienen, weil ich Gott liebe und mit ihm lebe, dann kann ich alles, was kommt, von diesem Standpunkt aus sehen und deuten.
Dann kann ich die Glückstage und die Unglückstage annehmen, weil klar ist, dass am Ende beides gut für mich sein wird.
Sicher ist es nicht so leicht, sich genau in den schweren Situationen im Leben daran zu erinnern. Aber so wie ich mit viel Übung gelernt habe, dass zwei und drei fünf ergibt, kann ich mit Gottes Hilfe auch lernen, seine Liebe und seine guten Gedanken über mich als gegeben voraus zu setzen – und nicht zur Variablen zu machen.
Cornelia Letting
Guter Gott, danke, dass Du gute Pläne für mich hast, in diesem Leben, aber noch viel mehr für die Ewigkeit mit Dir. Hilf mir, das, was ich nicht verstehe, aus Deiner Hand zu nehmen und darauf zu vertrauen, dass es am Ende gut sein wird. Amen
Als heutige Bibellese ist Jeremia 18,1-12 vorgesehen.